Waldemar Hartmann "Ich bin die Duz-Maschine"

Hamburg · ARD-Sportmoderator Waldemar Hartmann würde sich das Duzen seiner Gesprächspartner nicht verbieten lassen. Außerdem sei er freier Mitarbeiter - da verzichte er zwar auf seine Altersversorgung, habe aber den Vorteil, "solche Geschichten" nicht unterschreiben zu müssen.

 Prost! Die Freude am Bierchen könnte Waldemar Hartmann nach den Schleichwerbungs-Vorwürfen vergehen.

Prost! Die Freude am Bierchen könnte Waldemar Hartmann nach den Schleichwerbungs-Vorwürfen vergehen.

Foto: ddp, ddp

Das Duzen sei eine Geschichte, die ihn seit 20 Jahren verfolge, betonte Hartmann in einem Interview mit der "Bild am Sonntag". Er werde darüber identifiziert.

"Ich bin die Duz-Maschine, der Chef-Duzer", sagte er. Dabei werde jedoch übersehen, dass er mit vielen Menschen vor der Kamera per Sie sei, vor allem mit sehr jungen Sportlern, die er privat nicht mehr kenne. "Das Ganze rührt ja aus einer Zeit, wo Reporter und Sportler praktisch die gleiche Generation waren", fügte Hartmann hinzu, der beim Bayerischen Rundfunk unter Vertrag ist.

Ein ehrliches Du sei ihm lieber als ein geheucheltes Sie, bekräftigte er. "Und ich duze ja auch nicht für mein Poesiealbum oder um zu demonstrieren, dass ich nach dreißig Berufsjahren ein paar Fußballer kenne. Ich mache das, um für den Gesprächspartner eine Atmosphäre zu schaffen, in der er vielleicht mehr sagt, als er ursprünglich vorhatte."

Der WDR hatte jüngst die Konversationsform des "Sie" zwischen Sportberichterstattern und Interviewten in einem Positionspapier festgeschrieben.

(afp)
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