Exklusiv-Interview mit Jasmin Tabatabai "Ich bin auf Katja Riemanns Seite"
Düsseldorf · Jasmin Tabatabai ist mit einer Krimi-Reihe zurück im deutschen Fernsehen. Im Interview mit unserer Redaktion spricht die Schauspielerin über ihre dritte Schwangerschaft und ihre Hochzeit, das aufsehenerregende Interview ihrer Freundin Katja Riemann und ihre vermeintlich sexistischen Tweets sowie den zukünftigen Bayern-Trainer Pep Guardiola und ihren Film "Bandits".
In der Serie "Letzte Spur Berlin" (ZDF, freitags, 21.15 Uhr) spielen Sie die Kommissarin Mina Amiri. Ab wann sehen wir Sie im "Tatort"?
Tabatabai Erst einmal nicht. Ich bin sehr zufrieden mit meiner aktuellen Stelle. Ich finde "Tatort" toll, aber es ist sehr erfrischend, dass bei uns ein paar Sachen anders sind.
Zum Beispiel?
Tabatabai Bei "Letzte Spur Berlin" sind wir ein Viererteam, und das heißt auch, dass wir immer im Team ermitteln. Unser Chef ist nicht der einsame Wolf, sondern eher so eine Art Obama-Typ, der auf Augenhöhe mit seinen Leuten kommuniziert. Mir gefällt es sehr, wie wir im Team Rätsel lösen und Geheimnisse aufspüren. Bei unseren Fällen stehen immer die Vermissten und ihre Angehörigen im Mittelpunkt. Unsere so genannten "Private Lines", also die privaten Geschichten, kommen auch vor, aber sie spielen nicht so eine große Rolle wie bei manchen "Tatorten".
Wie lange werden wir noch etwas von der Serie haben?
Tabatabai Ich hoffe ewig — aber das ist eine Entscheidung, die liegt nicht in unserer Hand. Das wird vom ZDF entschieden. Aber ich bin eigentlich ganz optimistisch, zumal sie auch ganz zufrieden waren mit der Qualität der ersten Staffel. Ich finde, dass wir uns in der zweiten steigern. Ich hoffe sehr, dass die Zuschauer uns die Treue halten. Dann würde dem theoretisch nichts im Wege stehen.
Die Quoten in der ersten Staffel waren super.
Tabatabai Die waren super, ja. Aber Sie wissen doch, wie es ist: Die Verantwortlichen werden sich die Entwicklung und Akzeptanz der Serie anschauen — und dann entscheiden. Hoffentlich etwas zeitiger, damit die Autoren und Produzenten Zeit haben, die Bücher zu entwickeln. Denn je früher wir die Bücher kriegen und die Drehzeiten feststehen, desto leichter ist es, die Qualität zu halten und vielleicht noch zu steigern. Denn das ist nunmal so: Qualität kostet Zeit und Geld.
In der Episode "Ewige Dunkelheit" verschwinden zwei Mädchen, Sie sind selber Mutter zweier Töchter: Wenn man in dieser Rolle ist — denkt man da an seine eigenen Kinder?
Tabatabai Ja. Das ist der absolute Alptraum jeder Mutter, dass die Kinder verschwinden oder ihnen irgendwas zustößen könnte. So geht es allen Eltern. Mir geht's da nicht anders.
Haben Sie die Folge schon gesehen?
Tabatabai Nein, noch gar nicht. Ich schaue aus Prinzip keine Rohschnitte oder Ausspieler, sondern immer lieber den fertigen Film, so wie er dann auch gesendet wird.
Schauen Sie sich die Folge am Freitagabend an?
Tabatabai Wenn ich es schaffe, dann ja, aber wenn nicht, dann nutze ich die Mediathek oder die DVD, die man irgendwann bekommt. Ich habe relativ wenig Zeit, mich nach dem Fernsehprogramm zu richten. Darum ist es ein tolles Angebot, die verpassten Filme auf diese Art und Weise nachzuholen.
Finden Sie es seltsam, sich in Filmen zu sehen?
Tabatabai Das ist immer seltsam. Am Anfang denkt man meistens: "Oh Gott, wie sehe ich denn da aus?" Oder: "Wieso habe ich denn da so gespielt?" Oder: "Wieso hat er denn da diesen Take genommen?" Ich muss einen Film in der Regel drei bis viermal sehen, bis ich ihn neutral beurteilen kann.
Haben Sie das auch bei Ihrer Musik?
Tabatabai Beim Gesang bin ich da entspannter, weil ich mich früher oft selber aufgenommen und produziert habe. Und beim Gesang ist es auch "nur" die Stimme, dabei kann ich schneller abschalten und beurteilen, wie das jetzt gesungen ist.
Warum ist es dann beim Film so?
Tabatabai Ich bin ja nicht für Schnitt oder Produktion verantwortlich. Und meine Arbeit als Schauspielerin ist getan und somit vorbei und abgeschlossen. Das Leben geht weiter. Ich lese ja auch mein Buch nicht mehr und finde es toll. Es geht weiter. Wir sind jetzt zum Beispiel vom Kopf her schon längst in den neuen Folgen drin. Wir haben gerade zwei neue Bücher und einen neuen Regisseur bekommen. Mit Hans (Co-Darsteller Hans-Werner Meyer, Anm. der Red.) rede ich hauptsächlich darüber. Spannend finde ich, wenn du Haupt-Cast in der Serie bist. Du bist immer da — und die Regisseure kommen und gehen. Da hast du eine andere, eine einflussreichere Position. Es geht weniger darum, dass der Regisseur seinen Stempel aufdrückt.
Wann haben Sie "Bandits" zum letzten Mal gesehen?
Tabatabai Letztes Jahr. Da gab es in einem Open-Air-Kino in Hamburg die Veranstaltung "15 Jahre Bandits". Wir waren alle da: die beiden Katjas (Riemann und Regisseurin von Garnier, Anm. der Redaktion), Coco (Nicolette Krebitz, Anm. der Redaktion) und ich. Wir haben danach auch ein, zwei Lieder zum Besten gegeben.
Wie fanden Sie es?
Tabatabai Das war total schön, den Film nach vielen Jahren wieder zu sehen, weil ich finde, dass er so gut gealtert ist. Ich habe wahnsinnig gelacht. Jetzt mit Abstand habe ich auch nochmal gesehen, wie lustig dieser Film ist. Die Figuren, was für starke Frauenfiguren das sind — das ist bis heute ungewöhnlich im deutschen Kino. Luna (die Rolle von Tabatabai, Anm. der Redaktion), dieser Dampfkochtopf, und dann daneben Angel, diese Figur, die Nicolette spielt — ich habe wirklich nur gelacht. Und dann die trockene Katja Riemann dazu: "Jetzt seid ihr völlig wahnsinnig geworden." Dafür, dass es ein Film aus den 90ern ist, kann man den echt noch gucken.
Apropos Katja Riemann. Kann man im Showgeschäft eine echte Freundschaft aufrecht erhalten?
Tabatabai Ja, kann man. Katja ist eine sehr gute Freundin von mir, genauso wie die anderen "Bandits" Katja von Garnier und Nicolette Krebitz. Aus dem Showbusiness sind sie meine alten Freundinnen, die immer noch sehr präsent in meinem Leben sind. Das hat aber auch damit zu tun, dass wir vorher schon befreundet waren. Die beiden Katjas kannten sich schon, ebenso Nicolette und ich. Es war damals sicherlich eine besondere Zusammenkunft und eine außergewöhnliche Energie. Es war ja auch nicht so einfach, das Ganze zu stemmen. Wir wurden sehr viel von außen angegriffen, unter anderem vom großen Teilen des deutschen Feuilletons — das schweißt zusammen. Es geht sogar so weit, dass wir gegenseitig Patinnen unserer Kinder sind.
Was haben Sie vom Interview mit Katja Riemann in der NDR-Show "DAS!" mitbekommen?
Tabatabai Ich hab's mir im Internet angeschaut, nachdem der Sturm der Entrüstung auf Facebook und Twitter losging. Ich muss sagen: Ich bin absolut auf Katjas Seite.
Weil sie Ihre Freundin ist.
Tabatabai Nicht nur, weil sie meine Freundin ist, sondern weil ich es exemplarisch finde, wie in Deutschland mit Prominenten und Stars umgegangen wird. Das ist für mich eine Schande. Für mich ist der Hauptschuldige an der absolut misslungenen Sendung der Moderator (Hinnerk Baumgarten, Anm. der Redaktion). Seine dümmlichen Fragen und Dreistigkeit, die er an den Tag gelegt hat, waren schon bemerkenswert, und ich fand auch nicht, dass Katja unhöflich oder gar skandalös reagiert hat, sondern ich empfand sie eher als gequält und irgendwann hilflos. Natürlich könnte man leicht sagen: "Hach, da kann man doch mit einem Lächeln drübergehen." Aber ich finde, es geht um mehr.
Und zwar?
Tabatabai Es geht darum, wie wir Deutschen mit unseren Stars umgehen, mit welcher Bereitwilligkeit wir auf jede ihrer vermeintlichen Schwächen losschlagen — und was alles von ihnen erwartet wird. Warum muss eine Künstlerin sich jeden Scheiß gefallen lassen? Und wer spinnt hier eigentlich? Wo ist es verkehrt? Dass jemand ein oberflächliches blödes Grinsen-Spiel nicht mitspielt oder weglacht, sondern menschlich reagiert — ist das dann der Skandal? Es hat mir sehr leid getan und sehr missfallen, als dieser Shitstorm losging — ein ganz hässliches neues Phänomen. Ob es jetzt eine Natascha Kampusch trifft, die man ja auch nicht unbedingt angreifen muss aufgrund ihres Schicksals, nur weil die Leute denken, sie sei zu oft im Fernsehen oder spricht zu viel über ihr Schicksal. Oder eben jetzt Katja Riemann. Es ärgert mich, wie hemmungslos und feige im Internet oft anonym drauf losgeschlagen wird. Dabei darf man eben nicht vergessen, dass es sich hier um Menschen handelt.
Wenn man Sie bei Facebook sucht, stößt man nur auf wenige Infos.
Tabatabai Ich habe nur ein privates Profil, denn ich habe eine sehr gute Fanseite, die ein treuer "Bandits"-Fan als Hobby seit mehr als 15 Jahren betreut. Da findet man jedes Interview, jeden Programmhinweis, jedes Konzert. Deshalb brauche ich keine offizielle Facebook-Seite, auf der ich Eigenwerbung machen muss, und kann mir den Luxus erlauben, auf meiner Facebook-Seite nur Leute zu haben, die ich persönlich kenne.
Bei Twitter hingegen sind Sie in den vergangenen Monaten recht aktiv.
Tabatabai Naja. Alle paar Wochen mal ein Tweet. Ist nicht wirklich mein Ding. Erstens diese Eigenwerbung, und zweitens, permanent jeden Gedanken öffentlich zu stellen. Ich weiß oft nicht, wem ich folgen soll. Meistens entfolge ich nach ein paar Tagen wieder, weil ich mich langweile. Jemand, der alle drei Stunden twittert, wo er gerade auf der Autobahnraststätte was macht — wen interessiert's? Das wird in zwei, drei Jahren keinen mehr interessieren. Da bin ich mir ganz sicher.
Einige Prominente scheinen aber gar nicht mehr ohne zu können.
Tabatabai Es sind bei uns Gott sei Dank noch keine amerikanischen Verhältnisse, wo man als Schauspieler einfach twittern muss. Das ist bei uns in Deutschland noch etwas kleiner und gemütlicher und noch nicht ganz so schlimm, dass man unbedingt alle Moden mitmacht.
Sie retweeteten einmal "Beim Träumen muss man skrupellos sein".
Tabatabai Habe ich das?
Ja, am 24. November 2012. Wie soll man diesen Beitrag verstehen?
Tabatabai Dann war das einer der wenigen guten Sprüche, die ich gelesen habe. Die Gedanken sind frei, heißt es eigentlich, bedeutet das. Du sollst dich nicht selbst in deiner Imagination beschneiden, denn nichts anderes ist Träumen. Letztlich ist es ja auch Teil unseres Berufs. Viele Schauspieler sagen, dass die Schauspielerei sogar etwas Therapeutisches hat, weil du die Möglichkeit und den Rahmen hast, Seiten von dir auszuleben, die dir beispielsweise im Alltag eventuell deine Beziehung sabotieren könnten.
Inwiefern?
Tabatabai Es hat etwas unglaublich Befreiendes, wenn du eine sexuell ausschweifende Person spielst, du selber bist aber gar nicht so. Es ist durchaus gesund, sowas mal in seiner Phantasie durchzuspielen. Oder wenn du den ganzen Tag eine Streitszene spielst, und du brüllst den ganzen Tag und lässt deine Aggressionen raus, dann bist du abends bestimmt nicht mehr streitlustig.
Nachdem der FC Bayern München die Verpflichtung von Star-Trainer Pep Guardiola bekanntgegeben hat, twitterten Sie: "The sexiest trainer alive will be ours. Yeehaw!"
Tabatabai Klar. Den finde ich schon toll.
Und im September 2012 schrieben Sie: "Also diese neuen Bayerntrikots sind viel zu kurz und eng. Alle Spieler sehen so aus, als hätten sie einen dicken Arsch."
Tabatabai Ja, denn sie hatten ein Trikot, das oben so eng ist und unten mit diesen breiten Hosen — das sieht dann so aus.
Ist das Sexismus?
Tabatabai Wenn ich sage, dass die einen dicken Arsch haben?
Oder anders gefragt: Wo ist der Unterschied zu dem, was Rainer Brüderle über das Dirndl einer Journalistin gesagt hat?
Tabatabai Ich habe lediglich den Schnitt der Trikots kritisiert, nicht den Körperbau der Spieler. Hätte ich bei Frauen auch gemacht. Aber gut. Ich lasse Ihre Kritik mal so stehen und gelobe Besserung.
Dennoch bleibt Sexismus ein Thema.
Tabatabai Alle, die so tun, als wäre das kein Thema, sind ignorant. Ich würde das schon ernst nehmen, wenn so viele Frauen sagen: "Ich habe keine Lust mehr, blöde und anzügliche Sprüche einfach so wegzulachen."
Kennen Sie das auch?
Tabatabai Jede Frau kennt das. Im Filmbusiness sowieso, im Musikbusiness ist es ganz schlimm, vor allem bei jungen Frauen. Klar, wenn du gerade schwanger und in meinem Alter bist, dann vielleicht nicht. Aber zu Zeiten von "Bandits" gab es ganz viele Angriffe sexistischer Natur. Sexismus bedeutet für mich, jemanden aufgrund seines Geschlechtes herabzusetzen.
Wie empfanden Sie es bei Brüderle?
Tabatabai Ich glaube sein Fall, ob gerechtfertigt oder nicht, hat den Anstoß zu einer wichtigen Diskussion geben. Dabei geht es um Respekt. Ich glaube, viele Frauen sind müde, nicht respektiert zu werden für das, was sie für die Gesellschaft leisten, sondern dass es immer wieder diese komische Reduzierung auf ihr Äußeres oder Geschlecht gibt.
Muss man als Mann denn befürchten, dass man nicht mehr flirten darf?
Tabatabai Ich glaube keine Frau hat ein Problem damit, Komplimente zu bekommen. Mit flirten hat das aber nicht viel zu tun, wenn jemand jemanden ansabbert. Flirten ist etwas Schönes — aber dazu gehören zwei, und es ist ein Spiel.
Geht Sexismus auch von Frauen aus?
Tabatabai Natürlich. Es kommen super-sexistische Sprüche von Frauen über Frauen. Ich gebe Ihnen gerne ein Beispiel: Ich habe neulich ein Konzert gegeben, da hat eine Frau in ihrer Kritik geschrieben, dass es fraglich bleibt, ob ich mich mit den Texten, die ich singe, wirklich identifizieren kann, denn einer schwangeren Frau könne man schließlich Texte über Aufbruch, Selbstbestimmung und Freiheit nicht abnehmen. Das empfinde ich als extrem sexistisch. Und dumm.
Sie sprechen Ihre Schwangerschaft an: Wann ist es denn soweit?
Tabatabai Im Sommer. Ich halte es bewusst ein bisschen offen, und zwar aus Erfahrung. Beim letzten Mal habe ich gesagt, dass wir den Termin Ende Juni haben — und dann hast du ab Ende Mai jeden Tag die Leute an der Backe, die fragen: "Wann ist es denn soweit?" Das nervt einfach wahnsinnig, wenn man schwanger ist.
Wird es denn Ihr erster Junge oder Ihr drittes Mädchen?
Tabatabai Das weiß ich noch nicht, aber das will natürlich auch jeder wissen. Jede Schwangere wird aber bestätigen, dass diese Fragen wahnsinnig nerven.
Dann wissen Sie auch noch nicht, wie das Kind heißen soll.
Tabatabai Dementsprechend.
Haben Sie denn Favoriten?
Tabatabai Es gibt welche, aber die verrate ich nicht.
Sie sind mit ihrem Freund Andreas Pietschmann verlobt und sagten einmal, dass sie heiraten für ein schönes Ritual halten. Wann heiraten Sie?
Tabatabai Mit dickem Bauch nicht.
Dieses Jahr denn noch?
Tabatabai Ich finde den Zustand der Verlobung eigentlich sehr schön, wenn man sagt, dass das der Mensch ist, den man heiraten will. Aber wir haben es jetzt nicht eilig.
Sie sagen, dass Sie kein junges Ding mehr und in einem sehr schönen Alter sind. Warum ist es toll, 45 zu sein?
Tabatabai Ich finde es sehr viel entspannter als mit Mitte 20. Auch die 30er sind sehr schön, jedes Alter hat seine schönen Seiten. Man entwickelt sich aber weiter und es hat eine bestimmte Gelassenheit, die ich in vielen Sachen haben kann, die konnte ich früher nicht haben. Ich habe mich früher viel mehr mit meinen Unsicherheiten und meinen Unzulänglichkeiten beschäftigt oder mich wahnsinnig darüber geärgert, wenn etwas nicht geklappt hat. Das sind dann doch Vorteile des Älterwerdens. Gleichzeitig ist man noch nicht so alt, dass man das Gefühl hat, man müsse schon am Stock gehen. Ganz sicherlich ist es auch so, dass die Themen sich wandeln. Viele Themen interessieren einen nicht mehr so, die wahnsinnig wichtig sind, wenn man jünger ist. Das finde ich wichtig, dass man sich auch so verhält, wie das Alter ist — und man nicht krampfhaft versucht, bei den 25-Jährigen mitzuhalten. Das kann man eh nicht. Was man an Sachen merkt wie Party machen. Früher reichte halt eine Nacht, wenn du einen Wahnsinns-Kater hattest — heute brauchst du eine Woche, um wieder auf dem Damm zu sein.
Was ist daraus geworden, dass Sie sich, wenn Sie müssten, für die Musik- statt der Schauspielkarriere entscheiden würden, da es dort "mehr Ruhm, mehr Sex und mehr Geld" gibt?
Tabatabai Dass ich das gesagt haben soll, muss ja schon mindestens 20 Jahre her sein — und war bestimmt nicht ernst gemeint. Jetzt mache ich Jazz, da ist weder mehr Ruhm noch mehr Geld noch mehr Sex. Musik machen ist einfach wahnsinnig schön. Auf die Bühne zu gehen und Lieder zu singen, das ist wie Wellness-Urlaub für die Seele. Es tut wirklich einfach gut. Filmen ist ein sehr anstrengender Vorgang. Ein Drehtag dauert zwölf bis 14 Stunden, und man steht in der Kälte. Man hat viel mehr Stress, denn man hat diesen Text und dann muss man das alles hinkriegen, der Alltag ist viel härter als wenn du auf die Bühne gehst, um ein Konzert zu machen. Das ist einfach ein sehr, sehr schönes Leben. Und ich möchte es nicht missen — aber ich möchte auch die Schauspielerei nicht missen.