Bekannt als Chefarzt Dr. Westphall US-Schauspieler Norman Lloyd mit 106 Jahren gestorben

Los Angeles · Er arbeitete mit Alfred Hitchcock und Orson Welles, spielte aber auch in populären TV-Serien mit: Mit 106 Jahren ist der amerikanische Schauspieler Norman Lloyd gestorben.

Norman Lloyd posiert vor einer Jubiläumsvorführung des Films "The Sound of Music". (Archivfoto)

Norman Lloyd posiert vor einer Jubiläumsvorführung des Films "The Sound of Music". (Archivfoto)

Foto: AP/Chris Pizzello

Der amerikanische Schauspieler Norman Lloyd, der mit Filmgrößen wie Alfred Hitchcock, Orson Welles und Charlie Chaplin arbeitete, ist tot. Er starb am Dienstag in Alter von 106 Jahren in seinem Haus in Los Angeles, wie sein Sohn Michael Lloyd dem Filmblatt „Hollywood Reporter“ mitteilte. Bis ins hohe Alter hatte der Schauspieler noch vor der Kamera gestanden, zuletzt 2015 für die Komödie „Dating Queen“. Einem breiten TV-Publikum wurde Lloyd in den 1980er Jahren als geschätzter Arzt Dr. Daniel Auschlander in der populären Krankenhaus-Serie „Chefarzt Dr. Westphall“ (Originaltitel: „St. Elsewhere“) bekannt.

Der 1914 im US-Staat New Jersey als Norman Perlmutter geborene Schauspieler, Regisseur und Produzent wirkte in den 1930er Jahren in der Theatergruppe Mercury Theatre von Orson Welles mit. 1947 war er Mitproduzent der US-Premiere des Theaterstücks „Leben des Galilei“ von Bertolt Brecht.

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Foto: dpa/Gert Eggenberger

Seinen ersten großen Filmauftritt hatte Lloyd 1942 in Alfred Hitchcocks Spionage-Thriller „Saboteure“. Er mimte einen Bösewicht, der am Ende von der Spitze der New Yorker Freiheitsstatue in den Tod stürzt. Damit begann eine jahrzehntelange Zusammenarbeit mit dem britischen Regisseur. In Hitchcocks „Ich kämpfe um dich“ (1945) spielte Lloyd an der Seite von Ingrid Bergman und Gregory Peck mit. In den 50er und 60er Jahren wirkte er auch als Produzent und Regisseur für die TV-Serien „Alfred Hitchcock presents“ und „Alfred Hitchcock Hour“ mit.

1952 trat er für Charlie Chaplin in der Tragikomödie „Rampenlicht“ vor die Kamera. Peter Weir castete ihn für das Drama „Der Club der toten Dichter“, Martin Scorsese für „Zeit der Unschuld“. Zu sehen war er auch in den Serie „Seven Days - Das Tor zur Zeit“ und „Practice - Die Anwälte“, Gastauftritte hatte er unter anderem bei „Kojak“ und „Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert“.

In seiner jahrzehntelangen Karriere stand Lloyd selten ganz vorn im Scheinwerferlicht. Ein Dokumentarfilm über sein Leben (2007) trug den bezeichnenden Titel „Who is Norman Lloyd?“ (Wer ist Norman Lloyd?). Seine Ehe mit Peggy Craven hielt 75 Jahre lang, bis zum Tod der Broadway-Schauspielerin 2011 mit 98 Jahren. Das Paar hatte zwei Kinder. Lloyd zeigte sich oft bei Filmfestivals und Retrospektiven. 2012 erhielt der damals 97-Jährige beim Filmfestival in Cannes eine Auszeichnung. 2018 lief er beim TCM Classic Film Festival in Los Angeles über den roten Teppich.

(chal/dpa)
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