Grimme-Preis 2011 Gottschalk wird für sein Lebenswerk geehrt

Marl (RPO). Besondere Auszeichnung für TV-Moderator Thomas Gottschalk: Der 60-Jährige erhält in diesem Jahr die "Besondere Ehrung" des 47. Grimme-Preises für sein Lebenswerk. Der Deutsche Volkshochschul-Verband (DVV), der den Sonderpreis stiftet, sieht in Gottschalk eine "ebenso lust- wie fantasievolle Verkörperung der Entertainer-Rolle". Für die übrigen zwölf Grimme-Preise 2011 gibt es insgesamt 61 Nominierungen.

Thomas Gottschalk und die Stars
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Mit dem Sonderpreis wird die Fernseharbeit Gottschalks in den vergangenen drei Jahrzehnten geehrt. Der Entertainer habe diese Zeit "in bewundernswerter Konstanz, mit höchstem Können und mit unverwechselbarem Stil ganz maßgeblich geprägt", urteilt der DVV am Mittwoch in seiner Begründung. Die Art von Gottschalk sei gekennzeichnet von einer Mischung aus Fröhlichkeit, Schlagfertigkeit, Unbefangenheit und intelligentem Witz.

Zudem ermögliche der 60-Jährige in seinen Sendungen immer wieder ein generationenübergreifendes Zusammenbringen von Menschen. Der schwere Unfall beider von Gottschalk moderierten ZDF-Show "Wetten, dass..?" im vergangenen Dezember, bei der ein Wettkandidat schwer verletzt wurde, habe keinen Einfluss auf die Entscheidung genommen. Schon vorher sei die Idee einer Auszeichnung Gottschalks auf den Weg gebracht worden, hieß es.

Der Direktor des Adolf-Grimme-Instituts, Uwe Kammann, bezeichnete die Ehrung Gottschalks als Beleg dafür, "dass die besonderen Qualitäten in der oft als Genre unterschätzten Unterhaltung sehr wohl erkannt, anerkannt und herausgehoben werden können". Mit Gottschalk werde ein "ganz Großer" der deutschen Fernsehunterhaltung ausgezeichnet. In der Vergangenheit erhielten unter anderem Hans-Joachim Kulenkampff, Dieter Hildebrandt und Hape Kerkeling den Ehrenpreis.

61 Nominierungen für zwölf Grimme-Preise

Neben dem Preis "Besondere Ehrung" wird der Grimme-Preis 2011 in den drei Kategorien Fiktion, Information und Kultur sowie Unterhaltung vergeben. 61 nominierte Fernsehbeiträge haben in diesem Jahr Chancen auf einen der insgesamt zwölf Grimme-Preise. Die Auswahlkommissionen der einzelnen Kategorien hatten fast 600 eingereichte Vorschläge gesichtet.

Trotz mancher negativer Ausreißer zog Grimme-Direktor Kammann ein positives Fazit der Beiträge. "Der aktuell zu beurteilende Jahrgang bestätigt, dass es im deutschen Fernsehen weiterhin eine große Bandbreite an sehenswerten und diskussionswürdigen Angeboten gibt", sagte Kammann. Die Programmvielfalt sei für das Publikum aber nicht immer erkennbar, da sie an ganz unterschiedlichen Stellen und zu oftmals ungünstigen Sendezeiten zu finden sei.

Bei den Informationsangeboten hob die Auswahlkommission die Dokumentationen "Aghet ? ein Völkermord" (NDR), "NoBody?s perfect" (WDR) und "Auge in Auge" (rbb) hervor. Solche großformatigen Dokumentationen würden oftmals zu Unrecht mangelnde Präsenz im Programm nachgesagt.

Privatsender bei Unterhaltung dabei

Während unter den Nominierungen in den Sparten Fiktion sowie Information und Kultur lediglich Beiträge der öffentlich-rechtlichen Sender auftauchen, sind die Privatsender im Unterhaltungsbereich mit acht Nominierungen vertreten. Dazu zählen der TV-Vorentscheid "Unser Star für Oslo" für den letztjährigen Eurovision Song Contest (ARD und ProSieben) und die Fernsehparodie "Switch Reloaded - Das Dschungel Special" (ProSieben).

Welche Fernsehbeiträge letztlich mit einem der renommierten Grimme-Preise ausgezeichnet werden, entscheiden die Jurys der jeweiligen Wettbewerbskategorien vom 5. bis 10. Februar. Am 16. März werden die Preisträger dann bekannt gegeben. Im Theater der Stadt Marl werden alle Gewinner am 1. April bei einer feierlichen Preisverleihung geehrt.

(DDP)
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