Ex-TV-Sternchen vor Gericht Gisele und Sabrina streiten um Hund

Olpe (RPO). Ein kleiner Hund hat die einstigen Reality-Soap-Stars Gisele Oppermann und Sabrina Lange entzweit. Oppermann, eine frühere "Germany's Next Topmodel"-Kandidatin, fordert ihre Mischlingshündin Sunny von Lange zurück, die einst im "Big-Brother"-Container zu kurzzeitigem Ruhm kam.

Am Dienstag kämpften beide vor dem Amtsgericht Olpe erbittert um das Tier. Richter Ulrich Göbel war schnell klar, dass "eine gütliche Einigung nicht möglich ist". Beide Frauen legten ihre Sicht der Dinge dar - und beide Versionen unterscheiden sich stark.

Kontrahentinnen kennen

Die Frauen kennen sich aus einer gemeinsamen Prominenten-Kochsendung. Lange, die Beklagte, erzählte ausführlich wie Sunny in ihre Obhut kam: "Gisele hat mich darum gebeten. Sie hat selbst gesagt, sie könne dem Hund nicht mehr in die Augen schauen."

Nach Angaben der 42-jährigen Blondine fand dieses Gespräch im Krankenhaus statt, in dem Oppermann nach einem Verkehrsunfall lag, den Lange für einen Suizidversuch hält: "Gisele hatte vorher dem Hund Halsband und Hundemarke abgenommen und aus dem Auto gelassen, weil sie nicht wollte, dass das Tier mit ihr sterben soll. Weil das Tier ihr kilometerlang nachgerannt ist, hat Gisele den Hund sogar getreten, damit er von ihr ablässt", erzählt Lange.

Die 23-jährige Oppermann, die als Klägerin mit ihrem Anwalt Stephan Maiß gekommen war, entgegnete: "Das stimmt nicht. Ich würde mich niemals von meinem Hund trennen oder ihn treten." Ihr sei der Hund weggelaufen, als sie eine Toilette aufgesucht habe. Sie habe Lange, die sie zuvor insgesamt nur drei Mal getroffen habe, gebeten den Hund ihrem besten Freund zu übergeben. Lange habe sich aber geweigert.

Auch darüber, wie der Hund in Langes Besitz geraten ist, gibt es zwei Versionen. "Wir haben beim Tierheim nachgefragt und die haben uns später gesagt, wo der Hund ist", sagte Lange nach dem Verfahren. "Sie hat mein Management angerufen und gefragt, wo Sunny ist und ihn einfach abgeholt", berichtete Oppermann noch vor der Verhandlung.

Laut der ehemaligen "Topmodel"-Bewerberin soll Lange eine Übergabe vor laufender Kamera vorgeschlagen haben. Oppermann habe sich aber geweigert, ihren Hund "für einen Medienauftritt zu missbrauchen".

Zickenkrieg

Im Gerichtssaal schlugen die Emotionen zwischen Klägerin und Beklagten hoch. Lange, die auf einen rechtlichen Beistand verzichtete, betonte mehrfach, dass sie ein gläubiger Mensch sei und aus Nächstenliebe gehandelt habe. "Wenn man ein Wesen liebt, dann verzichtet man auch aus Liebe", riet sie ihrer Kontrahentin nach dem Vorbild Salomons. Diese erwiderte: "Warum holst du dir nicht einen eigenen Hund?".

Nachdem Oppermanns Anwalt Lange aufgefordert hatte, seiner Mandantin keinen Selbstmordversuch zu unterstellen, beklagte sich die gelernte Dachdeckerin: "Sie sind unfreundlich und aggressiv." Oppermann soll zudem versucht haben, Lange "völlig vollgedröhnt" in Begleitung von zwei Männern zu überfallen. Oppermann verwies später darauf, dass Langes Lebensgefährte ihr mit einer Kettensäge gedroht habe.

(DAPD)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort