Bordell-Leiterin und frühere Besitzerin wollte 2000 Euro Gebote für Bundestagsflagge schießen in die Höhe

Halle (rpo). Eine vom Bundestag ausgemusterte Deutschlandflagge, die zwischenzeitlich ein Bordell in Halle zierte, stößt auf rasant wachsendes Interesse. Am Montag lag das Gebot für die im Internet versteigerte Fahne bei 11.500 Euro.

2000 Euro wollte die Fahnenbesitzerin und Chefin des Bordells X-Carree, Christine Schmittroth, im Internet-Auktionshaus eBay eigentlich mit der 6,40 Meter mal 4,50 Meter großen Fahne erzielen. 123 Bieter bemühten sich seit Mittwoch vergangener Woche um die Flagge. Gebote werden noch bis Samstag 19.30 Uhr entgegen genommen.

Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) hatte die leicht beschädigte Flagge im Internet bei www.zoll-auktion.de zur Versteigerung angeboten. Den Zuschlag erhielt Schmittroth Anfang Juni für 3350 Euro. Nachdem sie die Fahne, die früher einen der vier Reichstagstürme zierte, auf ihrem Etablissement in der Nähe des Bahnhofs der Saalestadt gehisst hatte, bekam Schmittroth jedoch Ärger. Ein pensionierter Beamter zeigte sie und Thierse wegen Verunglimpfung des Staates und seiner Symbole an.

So blies die Bordell-Chefin zum Rückzug, holte die Flagge wieder ein und bietet sie seit fünf Tagen bei eBay an. Ursprünglich wollte sie die Hälfte des Erlöses an den Verein zur Förderung krebskranker Kinder in Halle weitergeben. Der Auktionsverlauf und die Zugriffszahlen ließen aber hoffen, stellte die Noch-Besitzerin der Fahne kurze Zeit später fest: "Wir werden deshalb maximal 2000 Euro des Versteigerungserlöses zur Deckung eines Teils unserer bisherigen Kosten behalten." Der darüber hinaus gehende Betrag komme "komplett dem 'Kinderplanet Halle' zugute".

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