Kölner Komikerin Gaby Köster kehrt zurück

Köln (RP). Über drei Jahre lang hörte die Öffentlichkeit vor allem von den Anwälten der Komikerin, die 2008 eine Tournee plötzlich abbrach und alle Berichte über ihre Krankheit unterband. Ab Mittwochabend zieht sie durch die Talkshows.

Gaby Köster - Karriere einer Ulknudel
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Gaby Köster - Karriere einer Ulknudel

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So überraschend, wie die heute 49-Jährige Anfang 2008 ihre Tournee mit dem Programm "Wer Sahne will, muss Kühe schütteln" abbrach und ohne jede Erklärung von der Bühne verschwand, kehrt sie nun mit einer Werbe-Tour durch die Talkshows für ein biografisches Buch in die Öffentlichkeit zurück. Titel: "Ein Schnupfen hätte auch gereicht: Meine zweite Chance" (Scherz-Verlag, 264 Seiten, 18,95 Euro).

Die meisten Medien dürfen vor dem Erscheinen am Freitag weder daraus zitieren noch darüber berichten. Ähnlich wie im Fall der früheren Sportschau-Moderatorin Monica Lierhaus gingen Kösters Anwälte bislang gegen jede Berichterstattung über die Erkrankung ihrer Mandantin gerichtlich vor und brachten auch die "Bild"-Zeitung zum Schweigen.

Köster startet ihre Werbe-Tour nicht zufällig heute Abend bei "Stern-TV" auf ihrem Heimatsender RTL. Co-Autor ihres Buches ist der Komödiant Till Hoheneder (Till & Obel), der schon früher für Köster textete, vom gleichen Management wie Köster vertreten wird und Autor bei stern.de ist. In der morgen erscheinenden Papier-Ausgabe des "Stern" ist Köster mit einem großen Interview vertreten, aus dem das Magazin vorab Auszüge zu Werbezwecken verbreitete.

Darin heißt es unter anderem: "Köster hatte auf dem Höhepunkt ihrer Karriere im Januar 2008 einen Schlaganfall erlitten, der ihre linke Körperhälfte lähmte." Ob sie jemals wieder ganz gesund werden werde, sei offen. "Meine Sehnsucht ist, mit beiden Beinen und den vier Hunden wieder über eine Wiese laufen zu können", zitiert der "Stern" aus dem Interview.

Gaby Kösters Cousin Gerd Köster sagte dem "Kölner Stadt-Anzeiger", seine Cousine sitze die meiste Zeit im Rollstuhl, könne aber mit Gehhilfen einige Strecken laufen. Im Kopf sei sie "ganz klar und helle". Er rechne damit, dass sie "wie auch in den beiden Vorjahren" eines seiner Konzerte im Kölner Tanzbrunnen besuche. Gerd Köster übernahm die Regie der Hörbuch-Fassung des Buchs seiner Cousine.

In einem Video, das "Stern-TV" gestern zur Ankündigung seiner heutigen Sendung verbreitete, erklärt die sichtlich von ihrer Erkrankung gezeichnete und deutlich gealterte Gaby Köster in dem für sie typischen kölschen Dialekt mit nicht vollständig sicherer Stimme: "Ich habe mir ziemlich früh gesagt, es gibt keine Niederlagen, es gibt Herausforderungen, und das ist vielleicht meine größte."

Für den Einspielfilm trat Köster in einer Art Hippie-Kleid und dicker blonder Mähne mit bunten Strähnen darin vor die Kamera. Ob sie jemals auf die Bühne zurückkehren werde, sei noch völlig ungewiss. "Was mich anbetrifft, ist überhaupt nichts ausgeschlossen", zitiert das Magazin: "In meinem Leben ist mir immer alles passiert, privat, im Job, alles. Es gab keine Planungen. Und der drissdrecksdrisselige Schlaganfall hat ja bewiesen: keine Prognosen."

Auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen zu sein, sei für sie eine neue Erfahrung gewesen, heißt es weiter: "Ich bin immer ein selbstständiger Mensch gewesen, habe immer alles alleine geregelt, und wenn das plötzlich nicht mehr geht, da platzt einem schon einmal die Hutschnur und man denkt, bitte nicht, ich will das alles wieder haben, wie es vorher war."

Gaby Köster begann ihre Karriere beim WDR-Radio und gehörte von 1991 bis 1995 dem Ensemble der "Stunksitzung"an. Ab 1996 wurde sie durch die Show "7 Tage, 7 Köpfe" bekannt. 1999 übernahm sie in der Comedy-Serie "Ritas Welt" die Hauptrolle der Kassiererin Rita Kruse.

(RP)
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