Der berühmteste Schnurrbart Hollywoods Filmstar Burt Reynolds wird 75 Jahre alt

Washington (RPO). Ein flottes Mädchen im Arm, ein breites Lächeln unterm Schnauzer, der Sportwagen startbereit am Straßenrand: Burt Reynolds wusste immer, wie man sich als Bilderbuch-Macho wirkungsvoll in Szene setzt. Am Freitag begeht der Schauspieler seinen 75. Geburtstag.

 Burt Reynolds feiert am Freitag seinen 75. Geburtstag.

Burt Reynolds feiert am Freitag seinen 75. Geburtstag.

Foto: AFP, AFP

Charme, Lässigkeit und gutes Aussehen ließen Reynolds' Antlitz zu einem der unverwechselbarsten Gesichter in der Filmwelt werden. Es gehe ihm "ganz fabelhaft", und er würde am liebsten 199 Jahre alt werden, sagte Reynolds im vergangenen Jahr dem US-Magazin "People".

Es klang ein wenig, als wolle er sich selbst Mut machen, denn hinter Reynolds lagen damals schwierige Monate. Ein Herzchirurg hatte ihm einen vierfachen Bypass gelegt. Ein halbes Jahr zuvor war er auf Entziehungskur, um seine Abhängigkeit von Medikamenten zu bekämpfen. "Das war für mich persönlich eine schwierige Zeit", räumte Reynolds ein.

Doch der Vollblut-Showmann lässt sich nicht unterkriegen. Erst vor drei Wochen spielte er mehrere Abende hintereinander vor ausverkauftem Theater in Florida sein erfolgreiches Ein-Mann-Stück, in dem er charmant wie eh und je aus seinem Leben plaudert - ein Leben, das es in sich hat. Begonnen hatte seine Karriere als aufsteigender Sportstar im Football, ehe eine Knieverletzung den Traum vom Spitzensport zerstörte. Als 19-Jähriger geht Reynolds nach New York, schlägt sich als Küchenhilfe und Türsteher durch, hofft auf eine Karriere im Fernsehen.

1972 gelingt der Durchbruch

Filmproduzenten werden auf den strahlenden jungen Mann aufmerksam, sie verschaffen ihm erste Rollen in Filmen und Fernsehserien. Doch erst 1972, mit 36 Jahren, gelang Reynolds der große Durchbruch. Mit seiner Rolle in dem Thriller "Deliverance" (deutscher Titel: "Beim Sterben ist jeder der Erste") etabliert er sich in der ersten Riege der Schauspieler. Im gleichen Jahr lässt er sich als erster Mann nackt für ein Poster im Magazin "Cosmopolitan" ablichten, das ihn zum Sexsymbol macht. Für einige Jahre zählt er zu den erfolgreichsten und bestbezahlten Filmstars in den USA.

Es folgen erfolgreiche Filme, die Reynolds' Image als kantiger Charmebolzen unterstreichen: "Straßen der Nacht" (1975), "Das schönste Freudenhaus in Texas" (1982), "Der Mann, der die Frauen liebte" (1983). Danach trat seine Karriere lange auf der Stelle. Reynolds wirkte in billigen Action-Filmen mit, die seinem Renomee als Schauspieler nicht unbedingt gut taten. Mit seinen gefeierten Rollen in "Striptease" (1996) und "Boogie Nights" (1997) gewann er die Gunst der Kritiker zurück. Zuletzt trat er in TV-Serien auf, außerdem betreibt er in Florida ein Institut zur Ausbildung des Film- und Theaternachwuchses.

Reynolds unterhielt das Publikum nicht nur mit Film- und Fernsehrollen, sondern auch mit seinem Privatleben. Nach einer ersten kurzen Ehe in den 60er Jahren landete er durch Affären mit den Schauspielerinnen Sally Field und Dinah Shore, der Tennisspielerin Chris Evert und weiteren Frauen verlässlich in den Schlagzeilen.

"Ich bin ein guter Freund und ein guter Schauspieler, aber als Ehemann tauge ich nicht viel", sagte er einmal dem Sender CNN. 1988 heiratete er die Schauspielerin Loni Anderson. Die Scheidung 1993 war eine der schmutzigsten in der Geschichte von Hollywood. Reynolds musste danach laut US-Medien wegen Millionenschulden vorübergehend Gläubigerschutz beantragen.

(AFP/jre)
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