Nach Tsunami-Trauma Esther Schweins ist wohnungslos

Köln (rpo). Schauspielerin Esther Schweins lebt ohne festes Zuhause. Seit sie Weihnachten 2004 den Tsunami in Sri Lanka überlebt habe, sei sie freiwillig wohnungslos, so die 36-Jährige. Unterschlupf findet Schweins in Hotels oder bei Freunden.

 Esther Schweins ist zum zweiten Mal Mutter geworden.

Esther Schweins ist zum zweiten Mal Mutter geworden.

Foto: ddp

"Das ist eine Folge meiner Tsunami-Erlebnisse. Ich habe mich vom festen Wohnsitz verabschiedet, bin wohnungslos, nächtige im Hotel, bei Freunden, in Gastwohnungen", erklärte die 36-Jährige in einem Interview des Kölner "Sonntag-Express". "Wenn ich früher unterwegs war, musste ich immer nach Hause, um aufzutanken. Das hab ich jetzt, Gott sei Dank, nicht mehr. Ich tanke auf, wo ich bin."

Seit sie die Flutkatastrophe Weihnachten 2004 auf Sri Lanka erlebt habe, sei sie nicht mehr in ein Zuhause gekommen, sagte Schweins. "Das hatte plötzlich kein Gewicht mehr. Ich hab's erst noch versucht, weil ich dachte, es sei notwendig für meine geistige Gesundheit und meinte, es muss alles wieder so werden, wie es vorher war." Das habe sich jedoch nicht eingestellt, "und mit dem Loslassen war es mir dann auch leicht", erklärte Schweins, die im südhessischen Viernheim geboren wurde und aufwuchs.

Mit dem Aufgeben ihrer Wohnung habe sie eine ganz große Freiheit gewonnen. "Ich bin unglaublich froh darüber, dass alle meine Sachen in Kartons eingelagert sind und ich mich um nichts kümmern muss. Selbst meine Bücher sind nicht mehr bei mir", sagte sie. "Eigentlich braucht man gar nichts. Ich hab' nur noch die Dinge, die ich am Leibe trage und die in eine Tasche passen. Ich habe allen Ballast abgeworfen und genieße das im Moment sehr."

In einem früheren Interview der "Bild am Sonntag" hatte Esther Schweins berichtet, beim Tsunami seien ihre Mutter und sie im Hotel von einer hohen Welle erfasst und durch die Luft gewirbelt worden. Erst habe sie sich in ihrer Wohnung verkrochen. "Aber die Räume waren mir fremd, ich war mir fremd. Alles um mich herum erschien mir unecht, als sei ich in eine Filmkulisse reingeraten."

Zurzeit ist sie im Rheinland mit Dreharbeiten zum Film "Die Anruferin" beschäftigt.

(ap)
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