Carla Bruni und Nicholas Sarkozy sind Eltern Endlich mal ein Mädchen für das Präsidentenpaar

Paris (RP). Das langerwartete "Elysee-Baby" ist da. Frankreichs Präsidenten-Gattin Carla Bruni-Sarkozy hat Mittwochabend ein Mädchen auf die Welt gebracht und ist damit "Premiere Maman de France".

 Hier noch strahlend schwanger, jetzt strahlende Muitter einer Tochter: Carla Bruni.

Hier noch strahlend schwanger, jetzt strahlende Muitter einer Tochter: Carla Bruni.

Foto: AP, dapd

Wie der Fernsehsender BFM-TV und der Radiosender Europe 1 meldeten, wurde das Kind kurz nach 20 Uhr in der von Paparazzi umlagerten Pariser Privatklinik "La Muette" geboren. Die 43-jährige Sängerin war am Morgen in die Klinik eingeliefert worden. Der gesamte achte Stock der Klinik, so BFM, sei für Carla Bruni und ihre Leibwächter reserviert. Madame hätte ein Zimmer mit Terrasse.

Eine offizielle Bestätigung für das freudige Ereignis liegt noch nicht vor, hatte doch der Präsidenten-Palast schon im Vorfeld angekündigt, die Geburt als "privates Ereignis" zu behandeln. Von Privatangelegenheit kann angesichts des Medienrummels allerdings kaum eine Rede sein. Seit Wochen schon wartet ganz Frankreich auf den Nachwuchs im Elysée-Palast. Immerhin ist es das erste Mal in der jüngeren Geschichte Frankreichs, dass ein Staatspräsident während seiner Amtszeit Vater wird.

Sarkozy besuchte Frau kurz vor Geburt

Der Bereich um die Privatklinik "La Muette" im vornehmen 16. Pariser Bezirk, unweit von Brunis Wohnung, ist schon seit mehreren Tagen weiträumig abgeriegelt. Fahrzeuge dürfen nicht mehr parken, Anwohner werden kontrolliert. Gestern Nachmittag kam gegen 16 Uhr dort plötzlich Bewegung auf.

Ein Fotograph der Nachrichtenagentur AFP hatte Staatschef Nicolas Sarkozy gesichtet. Wenig später flimmerten auch schon die ersten verwackelten Fernsehbilder über den Äther, die zeigen, wie der Präsident die Klinik betritt. Eine halbe Stunde später verließ er diese aber auch schon wieder — Richtung Flughafen. Schließlich wollte Sarkozy in Deutschland mit Bundeskanzlerin Angela Merkel über Lösungen der Schuldenkrise beraten, wurde aber am Abend wieder zurück in Paris uns bei seiner Frau erwartet.

Die Geburt dürfte vor allem im Internet für große Aufregung sorgen. Dort wurden in den vergangenen Wochen immer wieder Gerüchte verbreitet, das Kind sei schon da, um kurz darauf wieder als Fehlalarm dementiert zu werden. Belgische Medien gingen sogar so weit, im Überschwang der Internet-Gerüchte fälschlicherweise die Geburt eines kleinen knapp drei Kilogramm schweren Vadim Sarkozy zu melden. Kurz darauf wurde Carla Bruni wohlgelaunt — und noch immer mit sichtlich rundem Babybauch — beim Shoppen fotografiert.

Die Spannung war auch durch widersprüchliche Geburtstermine angeheizt worden. War der Termin zunächst auf Ende des Monats geschätzt worden, hatte der Vater des Präsidenten, Pál Sarkozy, in einem Boulevardblatt bereits den 3. Oktober als wahrscheinliches Datum genannt. Carla Bruni selbst erklärte schließlich gegenüber Pariser Schülern: "Vom 1. Oktober an kann es jederzeit soweit sein." Laurence Pieau, Chefredakteurin des Magazins "Closer, das die Schwangerschaft als erstes vermeldet hatte, erklärte gestern auf BFM: "Eigentlich sollte die Geburt am 9. Oktober ausgelöst werden", doch dann habe Bruni doch "die Natur machen lassen wollen".

Keine Fotos vom Kind geplant

Das Baby bereichert die "Patchwork"-Familie des Präsidenten-Paars: Der 56 Jahre alte Sarkozy hat bereits drei Söhne aus zwei früheren Ehen sowie einen kleinen Enkel. Die 43-jährige Carla Bruni wiederum hat einen Sohn aus ihrer früheren Beziehung mit dem Philosophen Raphaël Enthoven. Seit der, damals noch 7-jährige Aurélien 2008 im Weihnachtsurlaub des damals frisch liierten Präsidentenpaars auf den Schultern Sarkozys von Fotografen abgelichtet worden war, hat seine Mutter ihre Strategie im Umgang mit den Medien offenbar geändert.

Sie werde alles tun, um das Baby zu schützen, erklärte die Première Dame kürzlich in einem Interview. "Ich werde es niemals der Öffentlichkeit aussetzen." Die Geburtsklinik, die sich Bruni für ihre Niederkunft ausgewählt hat, passt zumindest zu diesem Motto: "La Muette" heißt auf Deutsch: "Die Schweigsame" beziehungsweise "Die Stumme".

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