Til Schweigers Tochter Emma Schweigers Kindheit im Rampenlicht

Düsseldorf · Hauptrollen in Kinofilmen sind offenbar noch nicht genug. Ab März wird die zwölfjährige Tochter von Til Schweiger Co-Moderatorin der ZDF-Show "Das Spiel beginnt" an der Seite von Johannes B. Kerner. Auf Vorwürfe, er zerre seine Kinder ins Rampenlicht, reagiert der erfolgreiche Filmemacher gereizt.

"Kokowääh 2"-Premiere: Emma Schweiger und ihre Schwestern
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Nun ist es geschafft. Til Schweiger hat mit seiner Tragikomödie "Honig im Kopf" die Marke von fünf Millionen Zuschauern geknackt. Zu diesem Anlass schmiss der 51-Jährige extra eine Party am Rand der Berlinale. Star des Films ist seine zwölfjährige Tochter Emma, und Papa könnte nicht stolzer sein. "Emma ist fantastisch. In den USA würde sie für ihre Rolle eine Oscar-Nominierung bekommen", sagte er kürzlich.

Dass ein Vater die Leistung seines Kindes preist, ist allzu verständlich. Schweiger ist allerdings nicht nur Vater, sondern auch Boss, Produzent, Förderer. Mit fünf Jahren stand seine Jüngste zum ersten Mal für seinen Film "Keinohrhasen" vor der Kamera, der mit 6,28 Millionen Kinobesuchern (noch) der erfolgreichste in der Karriere des Filmemachers und "Tatort"-Kommissars ist. Ihre Filmographie seither: "Männerherzen" (2009, Kurzauftritt), "Zweiohrküken" (2009, tragende Nebenrolle), "Kokowääh" (2011, Hauptrolle), "Und weg bist du" (2012, TV-Film, Nebenrolle), "Kokowääh 2" (2013, Hauptrolle), "Honig im Kopf" (2014, Hauptrolle).

Dazu kommen diverse Nebenjobs als Synchronsprecherin oder Werbegesicht. Eine neues Fernsehengagement hat sie auch: In der ZDF-Show "Das Spiel beginnt", die am 7. März um 20.15 Uhr erstmals ausgestrahlt wird, tritt sie neben Johannes B. Kerner als Co-Moderatorin aus. Auf Anfrage erklärte das ZDF: ",Das Spiel beginnt!' ist als große neue Samstagsabendshow für die gesamte Familie konzipiert. Grundidee des Formats ist der Wettkampf der erwachsenen Prominentenmannschaft gegen eine Kindermannschaft. Dieses Konzept soll sich auch in der Moderation der Sendung widerspiegeln. Daher übernimmt Emma Schweiger, einem Familienpublikum bekannt durch ihre Filmrollen in ,Kokowääh' oder ,Honig im Kopf', an der Seite von Johannes B. Kerner Teile der Moderation."

Tochter des Kino-Königs

Die Kleine ist ohne Frage besser im Geschäft als so mancher etablierter Schauspieler, der zwischen zwei Engagements schon mal einen Leerlauf von einigen Wochen, wenn nicht gar Monaten hinnehmen muss. Emma aber, 2002 in Los Angeles als jüngstes von vier Kindern geboren, hat nun mal einen Vater, der als kommerzieller König der deutschen Kinobranche gilt. Seit er 1997 mit dem Melodram "Knockin' On Heaven's Door" erstmals als Produzent und Drehbuchautor ein Massenpublikum erreichte, gehört er zu den erfolgreichsten und produktivsten Filmemachern in Deutschland.

Einiges ging daneben ("Der Eisbär", "Schutzengel"), doch viele seiner Filme, vor allem die romantischen Komödien, zogen Millionen Menschen in die Kinos. Schweiger drehte mit Sylvester Stallone, Angelina Jolie und Brad Pitt, und für den NDR durfte er einen Tatort frei nach seinen Vorstellungen entwickeln, mit ihm als hartem Kommissar mit weichem Kern. Dass der Nachwuchs eines solchen Showbusiness-Workaholics keine normale Kindheit verlebt, liegt wohl in der Natur der Sache, zumal Schweigers Ex-Frau Dana Schweiger als Vertreiberin von Baby-Produkten auch nicht gerade öffentlichkeitsscheu ist.

Doch die rasante Karriere des Nesthäkchens kann einen schon befremden. Auf Kritik, er würde seinen Nachwuchs verheizen, reagiert Til Schweiger dünnhäutig. "Haltet die Klappe und kümmert euch um eure eigenen Kinder", ließ er einmal verlauten. Auf seiner Party in Berlin betonte er erneut, dass er keines seiner Kinder "vor die Kamera zerre". "Ich habe vier Kinder. Zwei haben Lust zu spielen, zwei nicht. Was sie beruflich machen, ob sie damit viel Geld verdienen oder der Job sozial hoch angesehen ist, ist egal. Hauptsache, sie haben Spaß dabei."

Ein unangenehmer Beigeschmack aber bleibt, denn wie frei entscheidet eine Zwölfjährige, die ihren Vater verehrt und nicht enttäuschen will? Verbringt Emma ihre Zeit wirklich lieber damit, mit Johannes B. Kerner für eine Spielshow zu proben oder Texte für Kinorollen zu lernen, als mit Gleichaltrigen zu spielen? Eine Antwort kann sich nur anmaßen, wer sie gut kennt. Zweifel sind aber erlaubt. Auf die Frage, warum er seiner älteren Tochter Luna, deren schauspielerisches Talent zumindest umstritten ist, die Rolle im Kriegsdrama "Schutzengel" gegeben hat, blaffte Schweiger: "Sie kriegt die Rolle, weil sie meine Tochter ist. Vor allem aber kriegt sie die Rolle, weil sie eine hervorragende Schauspielerin ist."

(gev)
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