Nach zehn Jahren Duffy spricht über Vergewaltigung - „der Dunkelheit entkommen“

London · Die britische Soulsängerin Duffy hat sich zu Wort gemeldet und in einem langen Brief Details zu ihrer Entführung und Vergewaltigung genannt. Alles begann, als sie an ihrem Geburtstag in einem Restaurant mit Drogen betäubt wurde.

Duffy - Entführung und Vergewaltigung: Sängerin nennt Details
Foto: dpa/Yui Mok

Die britische Soulsängerin Duffy („Mercy“) hofft nach eigenen Angaben, mit einem Bericht über ihre Vergewaltigung die Vergangenheit hinter sich lassen zu können. Vielleicht könnten ihre Worte den Trost bieten, „dass man der Dunkelheit entkommen kann“, schrieb die 35-Jährige auf ihrer Webseite. Ihre ausführlichen Schilderungen verlinkte sie in der Nacht zum Montag auf ihrem verifizierten Instagram-Konto, wo sie prompt viel Zuspruch und Unterstützung von ihren Anhängern erhielt.

Duffy schrieb, sie sei vor Jahren an ihrem Geburtstag in einem Restaurant mit Drogen betäubt worden. Der Täter habe sie wochenlang unter Drogeneinfluss gefangen gehalten und sei schließlich mit ihr in ein Flugzeug gestiegen und ins Ausland gereist. In einem Hotelzimmer sei sie vergewaltigt worden. Nachdem sie ihrem Peiniger entkommen sei, habe sie sich lange nicht getraut, zur Polizei zu gehen. Schließlich habe sie sich in Großbritannien einer Psychologin anvertraut.

Ihr Plattenlabel und ihre Crew hätten nichts davon gewusst. Sie habe sich auch nicht getraut, zur Polizei zu gehen. „Ich habe geglaubt, falls etwas schief ginge, wäre ich tot, dass er mich töten würde“, schrieb die Sängerin in einem offenen Brief. Erst als jemand damit gedroht habe, ihre Geschichte öffentlich zu machen, habe sie sich an die Polizei gewandt. Und ein weiteres Mal, als Unbekannte versuchten in ihr Haus einzubrechen, nannte sie der Polizei den Namen ihres Vergewaltigers. Dieser sei immer noch auf freiem Fuß.

In den ersten drei Jahren nach der Entführung sei sie fünf Mal umgezogen. In ihrem fünften Zuhause habe sie sich schließlich sicher gefühlt. „Dort habe ich einsame Jahre verbracht, um in Ruhe zu heilen“, schrieb Duffy. Jetzt fühle sie sich sicher.

Was ihr passiert sei, sei nicht nur ein Betrug an ihr gewesen, an ihrem Leben, Gewalt, die sie beinahe umgebracht habe, es habe auch anderen Menschen viel genommen. „Aber ich möchte euer Mitleid nicht“, schrieb sie weiter.

Eines Tages werde sie wohl neue Songs veröffentlichen, schrieb sie weiter. Das sei sie sich schuldig. Einen Song hat sie bereits an eine britische Radiomoderatorin geschickt. Sie bedankte sich, dass ihr Song „Something Beautiful“ gespielt wurde.

Die Musikerin hatte bereits Ende Februar auf Instagram über die Vergewaltigung berichtet, die demnach einige Zeit zurückliegt. Dies sei der Grund, warum sie sich seit Längerem zurückgezogen habe, schrieb sie damals. „Ich kann dieses Jahrzehnt nun hinter mir lassen“, heißt es nun auf ihrer Webseite.

(anst/dpa)
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