Kabarettist besorgt Dieter Nuhr beklagt „Exkommunikation“ in öffentlichen Debatten
Augsburg · Der Kabarettist Dieter Nuhr kritisiert eine „Art von religiösem Umgang mit Problemen“ bei gesellschaftlichen Debatten. Wenn man über bestimmte Dinge spreche, „wird man wie vor hunderten von Jahren exkommuniziert“, sagte Nuhr in einem Interview.
Es sei „ein extrem bedrohliches Zeichen unserer Kultur“, dass „die Unfähigkeit des Hinnehmens vom Standard abweichender Meinungen bei uns ein bedrohliches Ausmaß erreicht hat“, sagte der 61-jährige Nuhr der „Augsburger Allgemeinen“. Wenn man über bestimmte Dinge spreche, „wird man wie vor hunderten von Jahren exkommuniziert. Diese Art von religiösem Umgang mit Problemen finde ich ganz widerlich.“
Nuhr führte aus: „Dieses 'Ich darf keine Witze machen über bestimmte Themen' - dahinter steckt doch der Anspruch auf absolute Wahrheit. Ich finde, die Lösungen, die bei uns angeboten werden, um mit dem Problem des Klimawandels umzugehen, zu großen Teilen einfach extrem lächerlich, unwirksam, dumm, selbstzerstörerisch, extrem am Ziel vorbei.“
„Menschen glauben, sie kennen die absolute Wahrheit und die darf nicht mehr angezweifelt werden“, so Nuhr weiter. „Ich habe die großen Wahrheiten unserer Zeit nie angezweifelt, also sprich, mir wurde ja vorgeworfen, ich wäre Corona-Leugner, Klimawandel-Leugner oder was weiß ich alles - das war definitiv natürlich nie der Fall, weil ich kein Idiot bin - das war einfach nur ein Versuch, mich zu beseitigen.“