Im Alter von 94 Jahren Frankreichs Film-Legende Michel Piccoli ist tot

Paris · Der französische Schauspieler Michel Piccoli ist gestorben. Er spielte in mehr als 220 Filmen mit, viele davon Klassiker, und gilt als Ikone des französischen Films. Piccoli wurde 94 Jahre alt.

 Michel Piccoli im Jahr 2011 (Archiv).

Michel Piccoli im Jahr 2011 (Archiv).

Foto: dpa/Christophe Karaba

Piccoli starb im Alter von 94 Jahren am 12. Mai an den Folgen eines Schlaganfalls, wie die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf eine Mitteilung der Familie am Montag berichtete. Die Mitteilung wurde demnach von Gilles Jacob, dem ehemaligen Präsidenten der Filmfestspiele von Cannes und Freund Piccolis, übermittelt.

Mehr als 60 Jahre stand Michel Piccoli vor der Kamera und auf der Bühne. Er hat in mehr als 220 Filmen mitgewirkt, darunter in Klassikern wie „Tagebuch einer Kammerzofe“, „Der diskrete Charme der Bourgeoisie“ und „Das große Fressen“. Er hat mit allen Großen des Weltkinos gespielt und gedreht. Regisseure wie Alfred Hitchcock, Luis Buñuel, Jean-Luc Godard, Claude Sautet und Costa-Gavras holten ihn vor die Kamera. Zu seinen Partnerinnen gehörten berühmte Leinwandstars wie Brigitte Bardot, Catherine Deneuve, Sophia Loren, Jeanne Moreau und Ornella Muti.

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Foto: AP/Carlo Fumagalli

Häufig trat er an der Seite von Romy Schneider auf. Mit ihr zusammen drehte er „Trio Infernal“, „Die Dinge des Lebens“ und „Die Spaziergängerin von Sans-Souci“. Piccoli war mehrmals verheiratet, unter anderem mit der französischen Chansonsängerin Juliette Gréco.

Piccoli wurde am 27. Dezember 1925 in Paris in eine Musikerfamilie italienischer Herkunft geboren. Sein Vater war Violinist, seine Mutter Pianistin. Zeitgleich zu seiner Filmkarriere feierte er große Erfolge auf der Bühne. Furore machte er unter anderem in Arthur Schnitzlers Tragikomödie „Das weite Land“, die der Schweizer Theaterregisseur Luc Bondy mit Piccoli auch erfolgreich verfilmte.

Gespielt hat Piccoli fast alles: den leidenschaftlichen Liebhaber, romantischen Verführer, kalten Zyniker, den Mörder, der Polizisten am Spieß brät („Themroc“), den verzweifelten Künstler in „Die schöne Querulantin“ und den Papst in „Habemus Papam“ von Nanni Moretti.

(kron/dpa/afp)
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