Amy Winehouse in London beigesetzt Die engsten Freunde nehmen Abschied

London (RPO). Die verstorbene britische Soulsängerin Amy Winehouse ist am Dienstag auf einem Londoner Friedhof im engsten Kreis beigesetzt worden. Unter den Trauernden, die auf dem Edgwarebury Cemetery im Norden der Stadt eintrafen, waren unter anderem der Produzent Mark Ronson und die Sängerin Kelly Osbourne. Ihr Vater verabschiedete sie mit den Worten "Gute Nacht, mein Engel."

Abschied von Amy Winehouse - die Beerdigung
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Der britischen Presse zufolge trauerten neben Osbourne und Ronson die gesamte Familie der Sängerin sowie Mitglieder aus der Band am Grab. Winehouses Eltern Mitch und Janis hatten eine private Zeremonie nach jüdischem Ritus geplant. Es erschienen aber auch einige Fans der Sängerin am Friedhof. Insgesamt 150 Menschen sollen es gewesen sein, die der Sängerin am Dienstagnachmittag "Goodbye" sagten.

Unter den geladenen Gästen war Musikproduzent Mark Ronson, der den größten Teil des 2006 erschienen Winehouse-Albums "Back to Black" produziert hatte, das der Sängerin zu Weltrum verhalf. Außerdem kamen Musiker aus der Band der Sängerin und Reality-TV-Star Kelly Osbourne.

Amys Vater Mitch hielt eine Rede, die viele der Anwesenden zu Tränen rührte, wie die britische Daily Mail unter Berufung auf Teilnehmer berichtet. Er habe Geschichten aus ihrer Kindheit erzählt. Auch auf ihren jüngsten Gemütszustand sei er zu sprechen gekommen. Zuletzt soll Amy deutlich zufriedener mit sich und der Welt gewesen sein. Am Ende schloss Mitch Winehouse mit den Worten "Gute Nacht, mein Engel. Schlaf gut."

Amy Winehouse' Leichnam war am Montag nach einer Obduktion in London an die Familie übergeben worden. Gemäß dem jüdischen Ritus müssen Tote möglichst rasch bestattet werden.

Einen Schatz verloren

Derweil äußerte sich Winehouses Freund Reg Traviss in der Boulevardzeitung "The Sun" erstmals über den Tod der Souldiva. Die vergangenen Tage seien für ihn "die Hölle" gewesen. "Ich kann gar nicht beschreiben, durch was ich durchgegangen bin." Amy Winehouse sei ein "wunderbarer, brillianter Mensch" gewesen. "Wir haben einen furchtbaren und verfrühten Verlust erlitten."

Er selber habe seinen "Schatz verloren, den ich sehr liebe." Der Horrorfilm-Regisseur Traviss und Winehouse waren seit zwei Jahren ein Paar. Winehouse hatte sich zuvor nach zwei Jahren stürmischer Ehe im Schnellverfahren von ihrem wegen Körperverletzung und Justizbehinderung inhaftierten Mann Blake Fielder-Civil scheiden lassen.

Ergebnisse erst in ein paar Wochen

Nach Angaben der Polizei ergab die Obduktion am Montag zunächst keine Erkenntnisse zum Tod von Winehouse. Die Ergebnisse der angeordneten toxikologischen Tests würden erst in zwei bis vier Wochen vorliegen, hieß es.

Amy Winehouse war am Samstag tot in ihrem Wohnhaus im Londoner Stadtteil Camden gefunden worden. Am Freitag war die 27-Jährige noch beim Arzt. Die fünffache Grammy-Gewinnerin hatte seit langem mit Alkohol- und Drogenproblemen zu kämpfen.

Berichten zufolge hatte sie erst im Juni einen Alkoholentzug in London abgeschlossen. Ende Juni hatte sie jedoch alle Konzerte ihrer für den Sommer geplanten Comeback-Tournee in Europa abgesagt, nachdem sie bei einem Konzert in Belgrad ausgebuht worden war, weil sie offenbar zu betrunken war, um zu singen.

Fans und Musikerkollegen hatten am Wochenende ihrer Trauer über ihren Tod Ausdruck verliehen. Ihre Familie meldete sich am Sonntag zu Wort. Amys Tod hinterlasse ein "klaffendes Loch" in ihrem Leben, teilte sie mit.

Microsoft entschuldigt sich

Der US-Softwareriese Microsoft hat sich derweil für eine über den Internet-Kurznachrichtendienst Twitter verschickte Werbebotschaft entschuldigt, in der Fans der Sängerin Amy Winehouse nach ihrem Tod zum kostenpflichtigen Herunterladen eines ihrer Alben aufgerufen wurden. "Wir entschuldigen uns bei allen, denen unser vorheriger Amy-Winehouse-'tweet' als rein geschäftlich motiviert erschien", twitterte Microsoft am Montag. Dies sei "überhaupt nicht der Fall", hieß es in der Mitteilung vom Konto tweetbox360.

Zuvor hatte Microsoft über tweetbox360 dazu aufgerufen, über den Microsoft-Onlineladen Zune in Erinnerung an die verstorbene Souldiva ihr Erfolgsalbum "Back to Black" herunterzuladen. Internet-Nutzer hatten das mit Kommentaren wie "krass" und "widerwärtig" quittiert.

(AFP/ila)
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