"Unser Verhältnis war sehr unsentimental" Die eigene Mutter war Adorfs härteste Kritikerin
München (rpo). Härteste Kritikerin des Schauspielers Mario Adorf war - seine Mutter. "Sie hat mir das Leben nicht immer leicht gemacht", sagte Adorf, der am Donnerstag 75 Jahre alt wird, der Münchner "Abendzeitung".
In seinem neuen Buch "Mit einer Nadel bloß" (Kiepenheuer & Witsch) schildert Adorf das Leben seiner Mutter, die 1998 in München starb.
"Unser Verhältnis war sehr unsentimental", sagte Adorf der Zeitung zufolge. "Gefühle waren, wenn überhaupt, nur sehr versteckt da. Wir waren eine Schicksalsgemeinschaft." Alice Adorf war unverheiratet und zog ihren Sohn allein auf.
An ihrem 80. Geburtstag hätten sie einen schrecklichen Streit gehabt, erzählte der Schauspieler. "Meine Mutter sagte: Hätte sie gewusst, was auf sie zukam, hätte sie mich abgetrieben." Dann habe sie - zum ersten Mal in ihrem Leben - geweint.
Er selbst sei früher hart und egoistisch gewesen, sagte Adorf. Seine Frau Monique habe dazu beigetragen, dass sich dies geändert habe. Ein Familienmensch sei er nicht, auch wenn das Verhältnis zu seiner Tochter Stella Maria sehr gut sei und er seinen Enkel sehr liebe.