Portrait Das ist Xavier Naidoo
Xavier Naidoo gehört ohne Frage zu den erfolgreichsten deutschen Künstlern. Mit seiner unverwechselbaren Stimme und mehreren großen Hits wurde er in Deutschland zu einem angesehenen und beliebten Sänger. Doch seit Jahren fiel Naidoo mehr durch seine kruden Verschwörungstheorien als durch sein musikalisches Talent auf. Das brachte ihn vehement in die Krititk. Nun rudert der 50-Jährige zurück. Wir stellen Ihnen den Künstler in einer Bildergalerie vor.
Xavier Kurt Naidoo wurde 1971 in Mannheim geboren. Sein Vater stammt aus Südafrika und ist halb indischer, halb deutscher Herkunft. Seine Mutter Eugene hat sowohl südafrikanische wie auch irische Wurzeln. Bekannt wurde Naidoo als deutscher Soul- und R&B-Sänger und feierte deutschlandweit mit seinen Hits große Erfolge.
Das Foto zeigt sein Konzert am Frankenheim Kino, 2008.
Seine ersten musikalische Schritte machte er in Schul- und Kirchenchören. Es folgte eine Mitgliedschaft im Celebration Gospel Choir, mit dem er eine CD aufnahm, und in der Regionalband Just 4 Music.
Bevor er sich dann vollständig der Musik widmete, schloss er die Schule mit der mittleren Reife ab, begann eine Ausbildung als Koch, modelte für Bademoden und war Türsteher des Mannheimer Breakbeat-Clubs Milk! Anschließend zog er in die USA, wo er unter dem Künstlernamen Kobra sein erstes Soloalbum, „Seeing Is Believing“, veröffentlichte.
1995 gründete er mit Musiker-Kollegen die „Söhne Mannheims“, eine deutsche Musikgruppe deren Besetzung und die Anzahl der Mitglieder von Zeit zu Zeit variieren. (Archivfoto)
Mit ihrem Debütalbum „Zion“ von 2002 wurde die Band mit Platin ausgezeichnet. Die Single „Geh davon aus“ war der erste große Hit. Das 2005 veröffentlichte zweite Album „NOIZ“ wird das meistverkaufte Album in Deutschland und stürmt die Charts mit Hits wie „Und wenn ein Lied“, „Vielleicht“ und „Zurück zu dir“.
Naidoos Solo-Karriere begann 1998. Mit seinem Debütalbum „Nicht von dieser Welt“ schaffte er schließlich den Durchbruch. Mit über einer Million verkauften Alben wurde es sein bisher kommerziell erfolgreichstes Album.
Xavier Naidoo 2012 im Warsteiner HockeyPark.
Das Lied "Was wir alleine nicht schaffen" wurde 2006 zur Hymne der Fußballweltmeisterschaft. Bei der Abschlussparty sang er den Song auf der Fanmeile in Berlin zusammen mit den Spielern.
Naidoos musikalische Erfolge fanden keinen Abbruch: Sein zweites veröffentlichtes Soloalbum mit dem Titel „Zwischenspiel“ von 2002, stieg in Deutschland und Österreich auf Platz eins der Albumcharts ein. Es folgten mehrere Auszeichnungen, unter anderem erhielt er nach 1999 zum zweiten Mal, 2002, den MTV Europe Music Awards als „Bester deutscher Künstler“.
Überraschungsauftritt 2017 der „Söhne Mannheims“: Ein Straßenkonzert auf dem Alten Markt in Mönchengladbach.
Als Jury-Mitglied der deutschen Musikshow „The Voice of Germany“ war Naidoo bei der ersten Staffel von 2011 dabei.
Es folgten Auftritte als Moderator in den ersten drei Staffeln bis 2017 bei „Sing meinen Song“.
In die Kritik geriet der Sänger, als er in den vergangenen Jahren gemeinsam mit sogenannten Reichsbürgern auftrat und Theorien der QAnon-Bewegung verbreitete. Auf dem Bild sieht man ihn 2014 am Tag der Deutschen Einheit, am Kanzleramt in Berlin bei einer Protestkundgebung. Auf seinem Shirt steht: „Freiheit für Deutschland“.
2019 wurde er Jury-Mitglied bei „Deutschland sucht den Superstar“. Allerdings musste RTL den Sänger nach Rassismusvorwürfen entlassen, nachdem Naidoo in den sozialen Netzwerken wegen eines Liedes kritisiert wurde.
In der Vergangenheit wehrte er sich gegen die Kritik, rechtsextremen Verschwörungserzählungen nahe zu stehen.
Nun der Sinneswandel: In einem kurzen Youtube-Video begründete Xavier Naidoo seine Distanzierung zu seinen Verschwörungsäußerungen und entschuldigt sich. Der Krieg in der Ukraine gab ihm Anlass zu diesem Schritt: „Die Welt scheint wie auf den Kopf gestellt und ich habe mich gefragt, wie es so weit kommen konnte“. Und führt fort: „Ich habe erkannt, auf welchen Irrwegen ich mich teilweise befunden habe und dass ich in den letzten Jahren viele Fehler gemacht habe.“
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