Preisverleihung Conchita Wurst attackiert Kanzlerin Merkel

Berlin · Conchita Wurst, Siegerin des Eurovision Song Contest, kritisiert Politiker, die sich gegen ein volles Adoptionsrecht für Homosexuelle aussprechen. Namentlich attackierte Wurst, die sich zur Zeit in Berlin aufhält, auch die deutsche Kanzlerin.

Conchita Wurst bei der Stonewall Gala in Berlin
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Foto: afp, cb-jlu

Gefragt nach Angela Merkel, die sich etwa im Bundestagswahlkampf skeptisch zum Adoptionsrecht für Verpartnerte geäußert hatte, sagte Wurst zu "heute.de", dem Nachrichtenportal des ZDF: "Natürlich darf man das sagen, aber meines Erachtens ist es Schwachsinn, nur weil man jetzt zwei Väter oder zwei Mütter hat, wird man weder ein besserer noch ein schlechterer Mensch."

Dass dieses Recht überhaupt noch diskutiert werde und nicht selbstverständlich sei, störe sie, sagte Wurst. "Wenn das die größten Probleme sind, die wir haben, dann können wir uns gratulieren."

Die bärtige Dragqueen Conchita Wurst ist seit ihrem ESC-Sieg im Mai viel in Europa unterwegs, nun bekam sie in Berlin einen Preis. Am Freitagabend, dem Vorabend der Parade des Vereins Berliner Christopher Street Day, nahm Wurst ("Rise Like A Phoenix"), hinter der der schwule Österreicher Tom Neuwirth (25) steckt, einen Sonderpreis bei der sogenannten Stonewall Gala entgegen.

Die Laudatio hielt Georg Preuße, der vor allem als Travestiekünstler mit der Figur Mary bekannt wurde.

(dpa)
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