Oscarpreisträger Christoph Waltz wird Österreicher
Wien (RPO). Der in Österreich geborene Oscar-Preisträger Christoph Waltz wird nun tatsächlich Österreicher. Laut Medienberichten habe der Ministerrat am Dienstag die Verleihung der Staatsbürgerschaft an den Deutschen genehmigt.
Die österreichische Staatsbürgerurkunde solle er in den kommenden Wochen erhalten, berichtete die österreichische Nachrichtenagentur APA. Im März erhielt Waltz, der seit langem in Deutschland und in Großbritannien lebt, für seine Darstellung eines SS-Offiziers in Quentin Tarantinos Film "Inglorious Basterds" den Oscar für die Beste Nebenrolle.
Sein nächster Film ist "Die drei Musketiere". Seine Rolle als Kardinal Richelieu nimmt Waltz mit Humor. Auf die Frage, ob er Parallelen zu der Figur sehe, scherzte der 53-jährige Oscar-Preisträger: "Ja, ich trage häufig kardinalrote Käppchen, ich treffe täglich den Papst - ich mache also das, was ein normaler Kardinal macht."
Dann stellte der gebürtige Wiener aber klar: "Nein, im Ernst, es gibt wenig Parallelen außer dem, was Menschen überhaupt teilen." Trotzdem freut sich Waltz auf seine Rolle: "Kardinal Richelieu war schon immer die beste und interessantes Figur in dem Stoff."
Darauf, dass er erneut den Bösewicht spiele, wollte sich Waltz jedoch nicht festlegen. Man könne unterschiedlicher Meinung darüber sein, wer der Bösewicht sei. Er wolle den Blick auf die Figur ein bisschen öffnen und die traditionelle "Stempelaufdrückerei" verhindern: "Nicht alles, was gegen die Helden ist, ist automatisch böse."
Man orientiere sich bei dieser Adaption des Stoffs möglicherweise etwas mehr an den Tatsachen, verriet er. Selbst wenn es bereits eine bestimmte Meinung über Richelieu gebe, sei er eine der herausragenden Figuren der europäischen Geschichte. Das einmal ernster zu nehmen, sei die Sache wert.