Italienische Zeitung "Carla Bruni-Sarkozy ist rüpelhaft"

Rom (RPO). Frankreichs Präsidentengattin Carla Bruni-Sarkozy hat harsche Kritik hervorgerufen, indem sie das Damenprogramm während des G-8-Gipfels missachtete. "Madame Sarkozy" habe sämtliche Treffen, wie etwa eine Begegnung mit dem Papst und mit den Erdbebenopfern vom April, schamlos ausfallen lassen, hieß es am Freitag in der konservativen italienischen Tageszeitung "Il Giornale", die dem Bruder von Regierungschef Silvio Berlusconi gehört.

Italienische Zeitung: "Carla Bruni-Sarkozy ist rüpelhaft"
Foto: REUTERS POOL, AP

"Irgendjemand sollte der 'Première Dame' sagen, dass Snobismus hoch x bei uns Rüpelhaftigkeit genannt wird." Bruni-Sarkozy reiste erst am Donnerstagabend nach Italien und wollte am Freitag alleine das Erdbebengebiet besuchen, während die übrigen "First Ladies" - unter ihnen auch Michelle Obama - am Donnerstag zusammen dort waren.

"Ihre Wohltätigkeit stinkt"

Die aus Italien stammende Präsidentengattin lasse es so aussehen, als sei das Gipfeltreffen der G-8-Gruppe "eine scheinheilige Schau" und als wäre letztlich "ein G-1 genug, mit Carla Bruni als einzigem Gast", giftete das Blatt. Zwar habe die Musikerin sich immer für benachteiligte Menschen eingesetzt. Aber so wie sie sich jetzt verhalte, "stinkt sogar ihre Wohltätigkeit". Bruni-Sarkozy dränge sich in den Vordergrund, sie sei vom "unbeherrschbaren Drang erfüllt, im Zentrum des Interesses zu stehen".

Das Büro von Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy hatte am Dienstag mitgeteilt, dass seine Frau das Damenprogramm in Italien ausfallen lasse. Während der Präsident sich gut mit Berlusconi versteht und ihn schon öfter in seiner Villa auf Sardinien besucht hat, ist Bruni weniger gut auf den italienischen Regierungschef zu sprechen.

Sie sei froh, dass sie durch die Heirat mit Sarkozy französisch geworden sei, betonte sie vor einigen Monaten - nachdem Berlusconi gesagt hatte, alle wären gern so schön "gebräunt" wie der neue US-Präsident Barack Obama.

Carla Bruni-Sarkozy im Erdbebengebiet

Mit Rufen wie "Bella! Bella!" ist die italienischstämmige First Lady Frankreichs am Freitag in der bei dem Beben schwer beschädigten Stadt L'Aquila von den Bewohnern begrüßt worden. Das frühere Topmodel sagte eine persönliche Spende über 50.000 Euro für ein Krankenhaus zu, in dem Opfer des schweren Erbebens vom 6. April behandelt werden.

Sie kündigte zudem an, die Regierung ihres Mannes werde den Wiederaufbau der Kirche Santa Maria del Suffragio mit 3,2 Millionen Euro unterstützen. Bei dem Beben wurden zahlreiche Bauwerke beschädigt, fast 300 Menschen kamen ums Leben und 50.000 wurden obdachlos.

(AFP)
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