Eines kann man der deutschen Prominenz derzeit beileibe nicht abstreiten: Eine gewissen Kreativität, wenn es darum geht, Streitigkeiten zu inszenieren. Nachdem Boris Becker und Oliver Pocher einen medienwirksamen "Tweef", also einen Streit per Twitter, ausgefochten hatten, zeigt nun Rapper Bushido, wie man es im 21. Jahrhundert auch machen kann.

Der Rapper ist nämlich gar nicht gut auf Musiker-Kollege Kay One zu sprechen: Seitdem der 29-Jährige 2012 Bushidos Label "ersguterjunge" verlassen hat, bekriegen sich die zwei in ihren Liedern und in sozialen Netzwerken. Nun hatte Bushido aber eine deutlich bessere Idee: Der 35-Jährige schrieb ihm keine Mail, er rief auch nicht bei ihm an, einen Song produzierte er auch nicht über ihn — Bushido meldete sich bei Amazon an, suchte nach dem neuesten Album des Kollegen und bewertete das Werk mit einem von möglichen fünf Sternen. Zusätzlich verriss er die CD in einer kurzen Kritik ("Kay übertrifft meine schlimmsten Befürchtungen").

Das mag sich kindisch anhören, seinen Zweck erfüllte die Aktion aber allemal: Innerhalb eines Tages wurde die Rezension fast 2000 Mal gelesen, 1575 User gaben an, dass die Kritik "hilfreich" sei. Zweifel, ob es sich bei der Bewertung wirklich um den Rapper handelte, wurden schnell zerstreut. Bushido veröffentlichte ein Foto von der Rezension auf seiner Facebook-Seite. "Glaube die Rezension war hilfreich", schrieb er dort.

Mittlerweile hat er sogar Nachahmer gefunden. Musiker-Kollege Silla, auch ein deutscher Rapper, schrieb seinerseits eine Bewertung für das Album von Kay-One. Darin beschuldigt er den 29-Jährigen, ein Lied seines aktuellen Albums kopiert zu haben. In diesem Fall fanden 764 Kunden die Rezension hilfreich.

Abzuwarten bleibt nun, ob sich Kay One auf Amazon rächt oder andere Mittel und Wege im Internet findet.