Studie Briten saufen und riechen aus dem Mund - oder ...?
London (rpo). Was bedeutet "Britischsein"? Im Auftrag der renommierten Royal Society of Arts (RSA) ist ein Meinungsforschungsinstitut auf Spurensuche gegangen. Ergebnis der Studie: Eleganz scheint nicht des Briten Stärke. Mundhygiene auch nicht. Doch entgegen der Erwartungen der Forscher wurde wenig "Dreck hervorgekehrt". Negatives gab es kaum.
Höflich, witzig und gemütlich - aber mit Unsicherheiten im Geschmack und Zahnproblemen: Das sind zufolge die typischen Eigenschaften des durchschnittlichen Briten. Sowohl im Ausland als auch in der Heimat werde "Britischsein" aber auch mit einem Alkoholproblem verbunden, hieß es in der am Dienstag in London veröffentlichten Erhebung.
Dennoch habe er damit gerechnet, dass insbesondere ausländische Befragte "mehr Dreck hervorkehren", sagte RSA-Vertreter Paul Crake: "Wir mussten richtig darauf drängen, dass sie überhaupt etwas Negatives sagen." Für die Untersuchung wurden vom Meinungsforschungsinstitut Mori ausgewählte Gruppen in Bombay, Mailand, Chicago und im ostenglischen Kings Lynn sowie ausländische Journalisten in London befragt.
Grundsätzlich würden Briten als kämpferisch und besessen vom "Geist einer Bulldogge" angesehen, hieß es in der Studie weiter. Das Inselvolk verfüge zudem über einen recht eigenartigen Sinn für Humor. Besonders italienische Befragte hätten angemerkt, dass Briten häufig "wie mit geschlossenen Zähnen lachen". Auch werde den Briten eine Höflichkeit zugeschrieben, die mit einem ausgeprägten Sinn für Eigentum einhergehe. Wiederum Italiener sahen hierin einen Hang zum Überheblichen.
Fast alle Befragten mit Ausnahme der Chicago-Gruppe konnten Eleganz nicht als typisch britische Eigenschaft erkennen. Die Chicagoer machten allerdings auf die ihrer Meinung nach mangelnde Mundhygiene der Briten aufmerksam. Zu verstärktem Alkoholkonsum und Hooligan-Verhalten neigen Briten laut der Studie besonders bei Sportveranstaltungen; dafür seien sie aber normalerweise tolerant gegenüber Homosexualität. Befragte aus Bombay wollten darüber hinaus einen Hang zum Rassismus entdeckt haben.
