Porträt Das ist Heino
Heino, der eigentlich Heinz Georg Kamm heißt, ist durch seine Interpretationen von Volksliedern im Stil der Schlagermusik bekannt geworden.
Heino, hier auf einem Bild aus seiner Schulzeit, wurde 1938 im Düsseldorfer Stadtteil Oberbilk geboren. Eingeschult wurde er mit sechs Jahren jedoch im sächsischen Großenhain, da er mit seiner Mutter Franziska und seiner Schwester Hannelore aus dem Rheinland evakuiert wurde. Sein Vater Heinrich fiel im Zweiten Weltkrieg.
Heute hat er eigenen Angaben zufolge mehr als 50 Millionen Tonträger verkauft und gilt als musikalische Ikone. Entdeckt hatte ihn Schlagersänger Ralf Bendix im Jahr 1965, als Heino mit seiner Gruppe „Comedien Terzett“ bei einer Modenschau aufgetreten war.
Seine Karriere als Sänger hatte er erst 1964 gestartet. Vorher hatte Heino eine Ausbildung zum Bäcker gemacht. Mit seinen Liedern entdeckte Heino eine Marktlücke: Seine Heimat-, Seemanns- und Fahrtenlieder, auch volkstümliche Schlager, kamen an. Mit Liedern wie „Blau blüht der Enzian“ gelangte er vor allem in der Mitte der 1970er Jahre immer wieder an die Spitze der Hitparaden.
Mit immer gleich frisiertem blondem Haar und nie ohne dunkle Sonnenbrille schuf Heino sich selbst als Kunstprodukt mit eigenem Design. Die Brille hatte er ursprünglich wegen einer Schilddrüsenüberfunktion getragen, wegen der seine Augäpfel nach vorne gedrückt wurden. Mittlerweile sind seine Augen wieder in Ordnung, wie er selbst sagt – seine Sonnenbrille behält er als sein Markenzeichen jedoch weiter auf.
Er ist verheiratet mit der österreichischen Schlagersängerin Hannelore Auersperg (Foto). Aus seiner ersten Ehe mit Henriette Heppner (1959–1962) hat er einen Sohn. Er bekam 1968 außerdem eine Tochter, die sich jedoch 2003 das Leben nahm.
Von 1965 bis 1978 war er mit seiner zweiten Ehefrau Lilo Kramm verheiratet, hier sieht man die beiden in einem Spanien-Urlaub im August 1974.
Gemeinsam mit seiner Frau Hannelore betrieb er von 1996 bis 2012 das „Heinos Rathaus-Café am Marktplatz“ in Bad-Münstereifel, wo die beiden auch wohnen.
In seinen jungen Jahren spielte Heino beim SC Schwarz-Weiß 06 in Düsseldorf-Oberbilk Fußball – heute ist er noch immer Ehrenmitglied in dem Verein.
Im Frühjahr 2019 sagte Heino „und Tschüss“ – so hieß sein Album, zu dem er im Alter von 80 Jahren seine Abschiedstournee gab (hier bei einem Konzert in Nürnberg). Die Tour war jedoch so erfolgreich, dass er es sich anders überlegte und für 2020 eine Klassiktournee mit Orchester ankündigte.
Doch um ein geplantes Konzertplakat der Tour, die wegen der Corona-Pandemie auf 2021 verschoben werden musste, gab es Streit: Am 8. Oktober soll er in der Düsseldorfer Tonhalle auftreten und Lieder von Beethoven, Brahms und Schubert vortragen. Bewerben möchte er das mit dem Titel „Ein deutscher Liederabend“. Dagegen hat sich der Intendant der Tonhalle, Michael Becker, gewehrt. Heinos Management reagierte empört, schließlich schaltete sich Düsseldorfs OB Stephan Keller ein und gestattete das Plakat.