Postume Veröffentlichung Bestechung: Prinz Bernhards Geständnis

Den Haag (rpo). Prinz Bernhard der Niederlande hat vor seinem Tod angeblich gestanden, Bestechungsgeld vom US-Flugzeugbauer Lockheed angenommen zu haben. Der Vater von Königin Beatrix soll seine Schuld in Interviews für die Wochenzeitung "Groene Amsterdammer" eingeräumt haben, die erst nach seinem Tod veröffentlicht werden sollten.

Prinz Bernhard der Niederlande gestorben
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Foto: AP

"Ich habe immer viel Geld verdient, ich hätte also diese Million von Lockheed nicht gebraucht. Wie konnte ich nur so dumm sein?", sagte Bernhard den Angaben zufolge in einem der Gespräche, die der Journalist Martin van Amerongen zwischen 1995 und 2002 mit dem Prinzen führte.

Vor seinem Tod 2002 verarbeitete der Journalist die Interviews zu einem Artikel mit der Auflage, diesen erst nach dem Tod von Prinz Bernhard zu veröffentlichen. "Groene Amsterdammer" will das Interview mit dem Geständnis nun am Mittwoch drucken.

Der Lockheed-Skandal 1976 hatte dem Ansehen der Monarchie in den Niederlanden schwer geschadet. Prinz Bernhard wurde vorgeworfen, 1,2 Millionen Dollar von Lockheed angenommen zu haben, um sich für einen Vertrag des Konzerns in den Niederlanden einzusetzen. Der Prinz verlor im Zuge der Affäre seine militärischen Ämter, beteuerte aber immer wieder seine Unschuld. Eine Untersuchung konnte die Vorwürfe nicht eindeutig belegen.

Der Prinz starb am Mittwoch im Alter von 93 Jahren.

(afp)
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