Paul "Red" Adair löschte mehr als 2000 Brände "Berühmtester Feuerwehrmann der Welt" ist tot

Houston (rpo). Der wohl berühmteste Feuerwehrmann der Welt - Paul "Red" Adair - ist tot. Der "fliegende Feuerwehrmann" löschte über 2000 Brände. Er spezialisierte sich auf Großbrände der Ölindustrie. Neben viel Ehre häufte er ein Vermögen an.

Paul "Red" Adair
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Foto: ap

Der Gründer der gleichnamigen Firma Red Adair starb im Alter von 89 Jahren in einem Krankenhaus in seiner texanischen Geburtsstadt Houston eines natürlichen Todes, wie seine Tochter Robyn Adair am Sonntag mitteilte. Adair, der auch der "fliegende Feuerwehrmann" genannt wurde, löschte im Laufe seiner 35-jährigen Karriere mehr als 2000 Brände, wobei er sich auf Großbrände in der Ölindustrie spezialisiert hatte. Zu seinen spektakulärsten Missionen zählte sein Einsatz während des Golfkrieges 1991, als er mit Mitte 70 in Kuwait 117 von der irakischen Armee in Brand gesteckte Ölquellen löschte.

Seinen Namen verdankte der am 18. Juni 1915 geborene Adair seinen feuerroten Haaren. Außerdem hatte er eine besondere Vorliebe für die Farbe rot: Seine Hemden und Krawatten waren rot, ebenso seine Cadillacs und sein Asbestanzug. Als Sohn eines Schmieds kam Adair früh mit Feuer und Flammen in Kontakt. Um dem Vater in der Schmiede zu helfen, ließ der kleine Junge alles andere liegen.

Nachdem er sich zuerst als Schienenbauer versucht hatte, fing Adair 1938 bei der Firma Otis Pressure Control Company an. Sein Job war es, den Druck in den Erdölquellen zu kontrollieren. 1939 wurde Adair bei einer Explosion rund 15 Meter hoch in die Luft geschleudert. Nachdem er wieder auf dem Boden gelandet war, stand er sofort auf und fuhr mit der Arbeit fort. Während des Zweiten Weltkrieges kümmerte sich der "fliegende Feuerwehrmann" um die Entschärfung nicht gezündeter Bomben im Pazifik.

1959 gründete Red Adair seine gleichnamige Firma, die sich auf das Löschen brennenden Öls spezialisierte - und Adair wurde zum weltweit besten Experten auf diesem Gebiet. 1962 gelangte er international zu Ruhm, als er in der Sahara brennende Ölquellen löschte, deren Flammen zuvor 167 Tage ungebändigt loderten. Jahre später nannte Adair selbst dies seinen "härtesten Job". Das Feuer war so monströs gewesen, dass es der Astronaut John Glenn sogar vom All aus auf der Erde wüten sah. Auch das Feuer auf der Ölplattform Piper Alpha in der Nordsee 1988 mit 167 Todesopfern konnte Adair beenden.

In seinem langen Berufsleben häufte Adair ein Milliarden-Vermögen an. Über seine Honorare, die oft "Gehalt der Angst" genannt wurden, bewahrte der Experte für unbezähmbare Brände jedoch immer Stillschweigen. 1993 verkaufte er seine Firma. Zu der Zeit war Red Adair indes schon eine Legende - nicht zuletzt, weil seine Karriere 1968 als Stoff für den Film "Hellfighters" diente, in dem John Wayne die Hauptrolle spielte.

(afp)
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