Sohn von Uschi Glas Ben Tewaag spricht bei Fausthieb ins Gesicht von "Reflex"

Berlin · Ben Tewaag trägt einen dunklen Anzug und versteckt seine Augen hinter einer Sonnenbrille, als er den Saal betritt: Zwei Jahre nach einem Faustschlag in das Gesicht einer 26-jährigen Frau hat gegen den ältesten Sohn von Schauspielerin Uschi Glas der Prozess vor einem Berliner Amtsgericht begonnen.

 Ben Tewaag im Gericht in Berlin.

Ben Tewaag im Gericht in Berlin.

Foto: dpa, pdz kde

Der 39-Jährige sagte zu Beginn am Mittwoch, es sei ein "reflexartiger" Befreiungsschlag gewesen. Die Frau habe ihm schmerzhaft zwischen die Beine gegriffen und ihn verletzt.

Zu dem Vorfall in der Wohnung von Tewaag ins Berlins Stadtteil Prenzlauer Berg kam es laut Anklage nach zunächst einvernehmlichen Fesselspielen mit zwei jungen Frauen. Als sich eine der beiden gegen das Fesseln ans Bett wehrte, habe Tewaag sie geohrfeigt und dann mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Die Anklage lautet auf versuchte Nötigung und vorsätzliche Körperverletzung.

"Gute Miene zum bösen Spiel"

Der mehrfach vorbestrafte Angeklagte, der Regisseur und Filmproduzent als Beruf angab, sagte, er sei zunächst von den Frauen ohne Absprache an sein Bett gefesselt worden und habe "gute Miene zum bösen Spiel" gemacht. Es sei zu sexuellen Handlungen der Frauen gekommen, durch die er sich "zumindest vorgeführt fühlte". Als er einen Fuß der 26-Jährigen in eine Fessel schieben wollte, habe sie in seine Genitalien gegriffen. Aus Schmerz und um sich gegen das Festhalten zu wehren, habe er zugeschlagen. Die zugefügte Verletzung bedauere er.

Die 26-Jährige sagte, Tewaag habe auf ihr Nein nicht reagiert. "Ich konnte mich nicht anders wehren", erklärte die Zeugin. Sie räumte ein, dass sie angesichts des Jochbeinbruchs eine Entschädigung von Tewaag verlangt habe. "Mit ihm war aber nicht zu reden." Der Prozess wird am 17. Juni fortgesetzt.

(dpa)
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