Barbara Becker Wohlfühlen ist ihr Geschäft

Düsseldorf · 2001 ließen sich Barbara und Boris Becker scheiden. Längst hat sie sich unabhängig von ihrem Ex-Mann einen Namen als Unternehmerin gemacht. Auch in der Liebe hat sie ein neues Glück gefunden.

Barbara Becker, 50-jährige Fitness-Unternehmerin.

Barbara Becker, 50-jährige Fitness-Unternehmerin.

Foto: A. Bretz

Sie ist ständig auf Achse, pendelt mindestens einmal im Monat zwischen USA und Europa hin und her, kümmert sich um ihre Söhne, Noah und Elias, entwirft Mode-, Tapeten- und Teppich-Kollektionen, produziert Pilates-, Yoga- und neuerdings Langlauf-DVDs. Und nun steht Barbara Becker in Düsseldorf beim Tele-Shopping-Sender QVC live vor der Kamera und präsentiert dort ihre neue "Miami Fit"-Linie mit Jacken, gemütlichen Freizeit-Hosen Kuschel-Shirts und Schuhen.

Bei all dem Trubel wirkt sie ausgeglichen und fröhlich. Wie macht sie das bloß? "Ganz einfach", verrät die 53-Jährige, "ich lebe gerne und sehe zu, dass ich so oft wie möglich gute Laune habe und mich gut fühle. Ich bin mir wichtig, pflege und verwöhne mich. Denn das hier ist mein Leben, und ich habe es mir verdient. Also richte ich es mir so schön wie möglich ein."

Barbara Becker hat es geschafft, aus ihren Hobbys ein Geschäft zu machen. Durch ihr Leben ziehen sich wie ein roter Faden die Themen Sport und Wohlfühlen. "Ich zelebriere das Leben, habe das Kochen neu entdeckt, mache meine eigene Chili-Sauce, pflanze neuerdings Gemüse in meinem Garten an und halte mich fit", sagt sie. Macht sie mit inzwischen 50 mehr Sport, um in Form zu bleiben? "Schon, und ich mache mir sogar Komplimente", sie lacht. "Für mich ist mir nichts zu schade. Das ist doch wie bei einem Ferrari, da tankt man doch keinen Zucker, sondern nur das beste Benzin. Weil Jammern nicht gegen Wackelarme hilft, treibe ich Sport, höre dazu laut meine Lieblingsmusik und gehe positiven Gedanken nach." Wichtig sei es, in Bewegung zu bleiben und mit dem eigenen Körper in Einklang zu kommen. Ganz neu hat die "Bewegungs-Expertin" in ihrer Heimat Florida ihre Vorliebe für "Spinning" auf dem Standfahrrad im Pool entdeckt. Das sei ganz schön anstrengend, aber äußerst effektiv.

Die Fitness-Fanatikerin hat auch ihre neue Liebe bereits mit dem Sport-Virus angesteckt. "Als wir uns bei einem Champagnerempfang in einem Museum kennengelernt haben, hat Juan überhaupt nicht trainiert. Inzwischen ist er zum Ironman mutiert", erzählt Barbara Becker. Überhaupt genießt sie das Leben an der Seite des 18 Jahre jüngeren Unternehmers aus Argentinien - spätere Hochzeit ganz in Weiß nicht ausgeschlossen "Er ist einfach toll, hört mir zu und tut mir gut." Beide wohnen in Florida, jeder in seinem Haus, "aber er ist öfter bei mir, weil ich die schönere Aussicht habe".

Die Söhne sind aus dem Haus. Noah, der Älteste, versucht sich als Künstler. Elias geht auf ein College in New York. Noah sorgte unlängst mit einem missgelaunten Auftritt in der TV-Show "Grill den Henssler" für Schlagzeilen. Noch mehr Aufmerksamkeit gab es, als sich der Koch Steffen Henssler und Vater Boris Becker über die Medien ein kleines Scharmützel lieferten.

Barbara Becker hält sich aus solchen Sachen raus. Sie schweigt auch zur prekären finanziellen Situation ihres Ex (die Scheidung 2001 soll ihn 15 Millionen Euro gekostet haben), dessen Vermögen und Verbindlichkeiten öffentlich diskutiert wurden. Sie versichert aber, dass das "Team Becker" funktioniert, schließlich sei er der Vater ihrer Söhne.

Anders als bei ihrem Ex-Mann läuft es für sie als Unternehmerin gut. Finanziell muss sie sich keine Sorgen machen und könnte es ein wenig ruhiger angehen lassen. Stattdessen entwirft sie Jogginghosen und Teppiche, ihr größter Erfolg sind Fitness-Bücher und DVDs. Was treibt sie an? "Ich wollte immer eigenständig sein, und ich liebe es, in verschiedene Rollen schlüpfen zu können. Mal habe ich den Hut als Fitness-Ikone, mal als Designerin auf. Und der liebste ist mir der als Mutter." Mit dem Älterwerden scheint Barbara Becker kein Problem zu haben. Im Gegenteil: Altern sei nicht das, was alt macht. "Alt ist, wenn man sich nicht mehr im Kopf bewegt, nichts Neues lernt und sich mit den Dingen abfindet."

(dh)
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