Mieser Aprilscherz mit bösen Kommentaren Bachelor Sebastian Preuss outet sich als schwul - und niemand lacht darüber

München · Der RTL-Bachelor Sebastian Preuss hat sich am 1. April als schwul geoutet. Kurze Zeit später räumte er ein: „April, April.“ Doch sein als wichtige Botschaft gedachtes Coming Out brachte ihm Ärger ein.

 Der Bachelor Sebastian Preuss.

Der Bachelor Sebastian Preuss.

Foto: TVNOW

Der 1. April ist traditionell der Tag, an dem man die Menschen mit einem Scherz veralbert. Dies kann man auf die lustige Art tun, oder man macht es so wie der noch amtierende Bachelor von RTL, Sebastian Preuss. Der Junggeselle, der sich im Finale vor wenigen Wochen für keine der beiden Finalistinnen entschied und so ein Novum in der Geschichte der Kuppelsendung schaffte, hatte am 1. April sein Coming Out verkündet.

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Sebastian Preuss ist der neue RTL-“Bachelor“

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Foto: RTL Mediengruppe D

Auf Instagram schrieb er: „Ich glaube, es ist an der Zeit mit der Wahrheit raus zu rücken. Aus meinem besten und langjährigen Freund ist mein geliebter Schatz @chrisnecka geworden. Über die Jahre bist Du mir besonders wichtig geworden und die Zeit als Bachelor habe ich genutzt, um zu erkennen ob meine Gefühle Dir gegenüber der Wahrheit entsprechen. An alle Mädls, es tut mir furchtbar leid!“

Dazu postete Preuss ein Foto, auf dem er sich mit seinem neuen Freund zeigt. Beide strecken die Zunge aus dem Mund, tun so, als ob sie sich küssen wollen.

Weiter schreibt Preuss: „Meine lieben Leute, bitte seid mir nicht böse, aber ich stehe zu meinen Gefühlen und bin überaus dankbar darüber dass Ich es endlich über mein Herz gebracht habe, Euch diese Nachricht mitzuteilen. Wahrscheinlich ist meine Entscheidung der letzten Nacht der Rosen endlich nachvollziehbar.“

Alleine schon das Foto wirkt nicht so, als ob es sich bei den beiden wirklich um ein Liebespaar handelt. Schnell wird den Followern klar: Das hier ist ein mieser Aprilscherz, der auf Kosten von Schwulen und Lesben geht. So häufen sich seitdem die Negativkommentare unter dem Posting.

In den Social-Media-Kanälen dauert es meistens nicht lange, bis es vom Protagonisten eine Gegenreaktion gibt. In einer Story versuchte Preuss, sich zunächst für seinen Aprilscherz zu rechtfertigen: „Mein heutiges Coming-Out war ein Aprilscherz. Spannend finde ich die aggressiven Kommentare darunter. Ich habe viele Schwule im Bekanntenkreis, die Menschen müssen sich vor Hatern verstecken und das in der heutigen Zeit. Jeder Mensch kann tun und lassen was er möchte. Jeder hat selbst in der Hand, was er machen will.“

Was Preuss bei seiner Story aber komplett vernachlässigt, ist die Tatsache, dass die bösen Kommentare unter dem vermeintlichen Coming Out sich nicht gegen die Schwulenszene richten, sondern eher darauf abzielen, dass Preuss nichts anderes als ein Trittbrettfahrer sei, der sich mit einem möglichen Coming Out Reichweite und so Aufmerksamkeit verspricht.

Ein User schrieb: „Wenn das ein April Scherz ist, ist das sehr geschmacklos, es gibt Sachen worüber man sich nicht lustig macht“. Damit spricht er vielen den Frust von der Seele.

(mja)
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