Porträt Das ist Matthias Maurer

Matthias Maurer ist Astronaut der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). Er ist der dreizehnte Deutsche, der in den Weltraum gereist ist. Wir stellen den Astronauten in einer Bildergalerie vor. (Quelltexte: dpa)

Maurer wurde am 18. März 1970 im saarländischen St. Wendel geboren. Nach seinem Abitur und seinem Zivildienst studierte er Materialwissenschaften in Deutschland, Frankreich, England und Spanien. Nach seiner Promotion über „Aluminiumschaum-Spritzschichtverbunde für den Leichtbau“ (2004) an der RWTH Aachen ging er erst mal auf Weltreise. „Meine Hobbys sind Reisen, fremde Kulturen, Fotografieren, Wandern, Sport und Sprachen“, sagt der hochgewachsene, schlanke Mann, der fließend Englisch, Französisch und Spanisch spricht - sowie „ein bisschen Italienisch“.

Als Kind wollte Matthias Maurer noch gar nicht Astronaut werden. „Es war ein Erwachsenentraum“, sagt der 52-Jährige. Er habe im Studium zwar mal geschaut, was man braucht, um Astronaut zu werden. Aber „richtig entfacht wurde der Wunsch erst“, als er hörte, dass die europäische Raumfahrtagentur Esa ein neues Auswahlverfahren starte. „Ich wusste sofort: Das ist genau mein Ding.“ Nach jahrelangem harten Training ging es schließlich ins All.
Der Astronaut forschte seit November 2021 auf der Internationalen Raumstation ISS an wissenschaftlichen Experimenten und war für Arbeiten auch ins freie Weltall ausgestiegen.

Auf dem von der NASA zur Verfügung gestellten Foto ist Maurer mit den NASA-Astronauten Tom Marshburn, Raja Chari und Kayla Barron (l-r) zu sehen. Sie tragen ihre Dragon-Raumanzüge während eines Fit-Checks an Bord des Harmony-Moduls der Internationalen Raumstation.

Im Mai 2022 kehrte er dann von einem rund sechsmonatigen Einsatz auf der internationalen Raumstation ISS zurück auf die Erde. Mit dem gesamten Verlauf der Mission sei er sehr zufrieden, gleichzeitig empfinde er große Demut. Er habe es genossen, von oben den Blick auf die Erde zu haben, sagte der 52-Jährige. „Da sieht man wirklich, dass die Erde eine Kugel ist.“

Ein Selfie im All: Matthias Maurer während eines Außeneinsatzes an der ISS.

Der Name seiner Mission: „Cosmic kiss“, zu Deutsch „Kosmischer Kuss“.

Der 52-Jährige landete mit drei US-Kollegen an Bord einer Dragon-Kapsel des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX vor der Küste Floridas im Meer. Kurz nach der Landung reiste Matthias Maurer weiter nach Köln. Er stieg auf dem militärischen Teil des Flughafens Köln/Bonn aus einer Maschine der Luftwaffe. „Ich bin sehr glücklich“, sagte der Astronaut nach seiner Ankunft. Er sei zwar noch etwas wacklig auf den Beinen, fühle sich ansonsten aber pudelwohl.

Im August gab es in Maurers Heimatgemeinde St. Wendel eine Welcome-Back-Party für den Astronauten.

Der 52-jährige Saarländer begrüßte das Publikum dort von einer Bühne am Bostalsee. Vor seiner Rückkehr hatte er bereits berichtet, worauf er sich auf der Erde freute: „Ich freue mich auf frischen Salat, frisches Obst, frisches Essen, eine knusprige Pizza, vielleicht auch auf ein Getränk mit ein bisschen Kohlensäure drin“, sagte er. Und: „Meine Freunde zu sehen und zu umarmen. All das sind Dinge, die ich dann sechs Monate lang nicht haben konnte.“

Bilder Deutscher Astronaut Maurer ist zurück auf der Erde

Fotos Diese deutschen Astronauten waren bereits im Weltall

Fotos Faszinierende Erde – Ausgewählte Bilder aus „Von oben“
