US-Schauspielerin in Athen Angelina Jolie glaubt nicht an schnelles Ende der Flüchtlingskrise

Athen · Angelina Jolie ist nicht nur Schauspielerin - sondern auch UN-Sonderbotschafterin für Flüchtlinge. In dieser Funktion reist sie durch die Krisenregionen der Welt. In Athen gab sie sich pessimistisch über die Möglichkeit eines raschen Endes des Flüchtlingsdramas.

 Angelina Jolie besucht den griechischen Regierungschef Alexis Tsipas in Athen.

Angelina Jolie besucht den griechischen Regierungschef Alexis Tsipas in Athen.

Foto: dpa, sp jak

Jolie besuchte in Griechenland Flüchtlingslager und sprach dabei auch mit Premier Alexis Tsipras. "Ich hege keine großen Hoffnungen, dass das Drama der Flüchtlinge bald enden könnte", zitierte sie das Staatsfernsehen (ERT) auf Lesbos. Sie kündigte zusätzlich an, sie werde im Sommer die Insel mit ihren Kindern besuchen.

Am Vortag hatte die Schauspielerin Flüchtlinge und Migranten im Hafen von Piräus und in einem Athener Lager besucht. Die Insel Lesbos ist für viele Flüchtlinge aus der Türkei die erste Etappe auf dem Weg nach Mitteleuropa. Für Jolie ist sie der dritte Stopp auf ihrer Reise durch die Krisenregionen. Ein Besuch im Elendslager von Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze steht noch auf Jolies Agenda.

"Die Situation im Land ist schwierig", sagte der griechische Regierungschef zu Beginn des Treffens im Athener Regierungssitz. Er erläuterte Jolie die Entwicklung im Lager Idomeni, in dem die Menschen seit der Grenzschließungen entlang der Balkanroute unter besonders schlechten Bedingungen ausharren.

Angelina Jolie will bei Bewältigung der Flüchtlingskrise helfen

Laut einer Mitteilung der internationalen Organisation wolle die Schauspielerin Griechenland und das UN-Flüchtlingshilfswerk dabei unterstützen, die humanitäre Krise schnellstmöglich zu bewältigen. "Es ist tragisch und beschämend, dass wir immer noch so weit von diesem Punkt entfernt sind", sagte sie vor Journalisten. Deshalb treffe sie Funktionäre genauso wie Partner und freiwillige Helfer - im Bemühen, dass die Schwächsten geschützt würden. Bereits am Dienstag hatte die Sonderbotschafterin der Vereinten Nationen ein Flüchtlingslager im Libanon besucht.

Nach UN-Angaben ist die Hälfte der syrischen Vorkriegsbevölkerung von 23 Millionen Menschen vertrieben worden. Rund fünf Millionen flohen aus Syrien, überwiegend in die Nachbarländer Libanon, Jordanien, Türkei und Irak.

(märz/dpa)
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