Nobelpreisträger Französischer HIV-Entdecker Luc Montagnier gestorben

Paris · In den letzten Jahren und insbesondere seit der Corona-Pandemie hatte die Reputation des Virologen allerdings gelitten. Der französische Präsident Macron würdigte dennoch die Arbeit des mit 89 Jahren verstorbenen Montagnier.

 Der Virologe Montagnier verstarb in einem Pariser Vorort (Archivbild).

Der Virologe Montagnier verstarb in einem Pariser Vorort (Archivbild).

Foto: AP/JACQUES BRINON

Der französische Virologe Luc Montagnier, der für die Entdeckung des HI-Virus mit dem Medizin-Nobelpreis ausgezeichnet wurde, ist tot. Montagnier starb im Alter von 89 Jahren in einem Krankenhaus des Pariser Vororts Neuilly-sur-Seine, wie der dortige Bürgermeister Jean-Christophe Fromantin der Nachrichtenagentur AFP mitteilte.

Präsident Emmanuel Macron kondolierte Montagniers Familie und würdigte dessen "wesentlichen Beitrag" zum Kampf gegen HIV und Aids. Dieser Kampf bleibe "eine der größten medizinischen und wissenschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts".

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Montagnier hatte sich den Medizin-Nobelpreis des Jahres 2008 mit seiner Kollegin Françoise Barré-Sinoussi für die gemeinsame Entdeckung des HI-Virus geteilt. Montagnier leitete das Forscherteam, das 1983 erstmals das für die Immunschwächekrankheit Aids verantwortliche Virus identifizierte.

Montagniers Reputation litt in den vergangenen Jahren allerdings darunter, dass er wiederholt Positionen vertrat, die dem wissenschaftlichen Konsens eklatant widersprachen. So wandte er sich etwa gegen Impfungen. Während der Corona-Pandemie vertrat er die Ansicht, dass die Mutationen des Virus von Impfstoffen erzeugt würden.

(mabu/AFP)
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