Boomender Handel an US-Universitäten 50.000 Dollar für Eizellen von blonden Elite-Studentinnen

Washington (RP). Warum sollte man beim Kinderwunsch alles dem Zufall überlassen? Mit der richtigen Eizelle bringt man den Nachwuchs gleich auf die richtige Bahn. Und so boomt in den USA der Handel mit Eizellen von Elitestudentinnen - blond und blauäugig bevorzugt. Bis zu 50.000 Dollar kann das in die oft schmalen Kassen der Hochschülerinnen spülen.

In den USA quellen die schwarzen Bretter und Collegezeitungen jetzt zu Semsterbeginn wieder über. Allerdings werden dort nicht nur ausrangierte Fahrräder und leere WG-Zimmer angeboten, sondern vor allem sind dort die Kleinanzeigen der Vermittlungsagenturen zu finden: Die suchen junge, attraktive Frauen unter 29, sportlich, schlau und blond.

So wie das Unternehmen "A Perfect Match": "Wir haben 350 junge Frauen registriert, die ihre Eizellen einem unfruchtbaren Pärchen spenden wollen", schreiben sie auch ihrer Homepage. Schon fast 400 gesunde Babys seien mit ihrer Hilfe auf die Welt gekommen, heißt es stolz. Wichtiges Argument für die Agenturen wie die zukünftigen Eltern ist die Intelligenz der Spenderin. Die überprüfen sie mit den Ergebnissen der anerkannten Collegetests.

Bis zu 50.000 Dollar zahlen die Paare

Der Markt mit den Eizellen hat in Amerika mittlerweile ein Volumen von schätzungsweise 40 Millionen Dollar im Jahr. Über 100 Agenturen gibt es in den USA, für ihre Dienste berechnen sie den Paaren im Schnitt 5000 Dollar. Etwa drei Viertel der Spenderinnen sind Studentinnen.

Für die zählt vor allem der finanzielle Anreiz. Die Paare entscheiden selbst, wieviel sie ihnen zahlen. Das können dann auch schon mal 50.000 Dollar (etwa 39.000 Euro) sein. Je besser die Frau den Vorstellungen der Eltern in spe entspricht, desto vorteilhafter.

Offiziell bekommt sie das Geld allerdings nicht für die Eizellen, denn die gelten als Körperteile und dürfen in den USA nicht verkauft werden. Stattdessen wird die Bezahlung als Aufwandsentschädigung für die Arztbesuche, die Untersuchungen und die Medikamente, die sie sich spritzen müssen, gezahlt.

Kinder auf Bestellung?

Die American Society of Reproductive Medicine fordert, die Spenderinnen dürften nicht jünger als 21 sein, insgesamt nicht mehr als sechs Mal spenden. Die Bezahlung sollte höchstens 5000 Dollar betragen. Nicht das Geld soll der einzige Ansporn sein, sondern auch der Wunsch einiger Frauen, anderen zu helfen. Denn die Spende ist nicht ungefährlich - neben körperlichen Nebenwirkungen kann durchaus auch die Seele leiden.

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