Mönchengladbach Leichenfund in Gladbach: Toter im Baum ist identifiziert

Mönchengladbach · Eine DNA-Analyse brachte ein eindeutiges Ergebnis: Bei der in einem Baum gefundenen Leiche in Mönchengladbach handelt es sich um einen 17-jährigen Jungen, der vor drei Jahren bei einem blutigen Familiendrama schwer verletzt worden war. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft gestern mit.

Ein Spaziergänger hatte Ende April "eine Puppe" im Geäst in dreieinhalb Metern Höhe entdeckt. Polizei und Feuerwehr bargen stattdessen einen mumifizierten Leichnam. Eine Obduktion ergab, dass der junge Mann an Unterkühlung oder an einer Überdosis starb. Nach dem Leichfund in dem Wohngebiet kam bei den Anwohnern schnell die Vermutung auf, dass es sich um den 17-Jährigen handelt, der zunächst in einem nahegelegenen Heim untergebracht war und später als obdachlos galt. Der Junge war im Januar 2014 Zeuge geworden, wie sein Vater seine Mutter mit 33 Messerstichen tötete. Beim Versuch, dazwischen zu gehen, wurde der damals 14-Jährige lebensgefährlich verletzt und konnte sich erst in letzter Minute retten. Das Trauma überwand der Junge nie. Er zog sich immer mehr zurück und lebte schließlich in Bäumen und auf Dächern.

Da es keine Hinweise auf ein Fremdverschulden gibt, wurden die Todesermittlungen abgeschlossen.

(gap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort