Trotz Sturms Kursk: Taucher arbeiten an zweiter Öffnung

Moskau (dpa). Trotz Sturms und rauer See haben Taucher am Samstagmorgen die Bergungsarbeiten am Wrack des russischen Atom-U- Bootes "Kursk" wieder aufgenommen. Die norwegischen und russischen Spezialisten bereiteten in 100 Meter Tiefe das Ausschneiden eines Einstiegslochs an der neunten U-Boot-Sektion vor, meldete die Nachrichtenagentur Itar-Tass unter Berufung auf die russische Nordflotte. Im Heck des U-Bootes werden die Leichen von etwa 20 Seeleuten vermutet.

Nach Einschätzung von Experten benötigen die Taucher mindestens einen Tag, um die zweite Öffnung in die dicke Außenwand des U-Boot- Rumpfes auf dem Grund der Barentssee zu schneiden. Erste Untersuchungen an vier bereits geborgenen Matrosen lassen auf ein Feuer an Bord schließen. Die vor einer Woche begonnenen Bergungsarbeiten mussten mehrfach wegen unruhiger See und Stürmen bis zu Windstärke zehn unterbrochen werden.

Die Ursache für den Untergang des hochmodernen U-Bootes mit 118 Mann Besatzung gilt auch zweieinhalb Monate nach der Katastrophe als ungeklärt. Die russische Marine spricht von einer Kollision mit einem fremden U-Boot. Russische Medien kritisieren die Informationspolitik der Regierung. "Die Führung unseres Landes und der Marine kennt ohne Zweifel schon einen Großteil der Wahrheit", schrieb die Zeitung "Nesawissimaja Gaseta" in ihrer Samstag-Ausgabe.

(RPO Archiv)
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