Kommentar zum Coronavirus Chinas Intransparenz gefährdet Leben

Meinung | Düsseldorf · Tedros Adhanom Ghebreyesus brachte es am Dienstag auf den Punkt. „Es geht jetzt nicht um Publikationen, Patente und Profite. Jetzt geht es darum, den Ausbruch zu stoppen und Leben zu retten“, sagte der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf.

 Ein Ärzteteam in Chongqing vor der Abreise nach Xiaogan City in der Provinz Hubei.

Ein Ärzteteam in Chongqing vor der Abreise nach Xiaogan City in der Provinz Hubei.

Foto: dpa/Huang Wei

Tedros Adhanom Ghebreyesus brachte es am Dienstag auf den Punkt. „Es geht jetzt nicht um Publikationen, Patente und Profite. Jetzt geht es darum, den Ausbruch zu stoppen und Leben zu retten“, sagte der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf. Dort diskutieren bis Mittwoch rund 400 Experten und Forscher aus aller Welt, wie sich die Epidemie des neuen Coronavirus eindämmen lässt. Was die Forscher brauchen, sind neben Geld vor allem Informationen. Da stößt die neueste Nachricht aus China natürlich besonders sauer auf. Die Regierung schönt seit Ende vergangener Woche ihre Statistik über die Zahl der Infektionen. Registriert werden nur Personen, die Symptome zeigen. Dabei deutet bisher vieles darauf hin, dass Patienten, die mit dem Virus infiziert sind, auch ansteckend sind, wenn sie keine Symptome zeigen. Die Zahl der tatsächlich Infizierten dürfte also deutlich über dem liegen, was China derzeit angibt. Und selbst diese Zahl ist nicht gering: Rund 43.100 Menschen haben sich angesteckt, mindestens 1018 sind gestorben.