Hamburg Kohl-Brüder bekräftigen Vorwürfe

Hamburg · Die Söhne von Altkanzler Helmut Kohl (CDU) haben ihre Kritik an ihrer Stiefmutter Maike Richter-Kohl intensiviert. Nachdem der jüngere der beiden, Peter Kohl, in einem neuen Vorwort zu seiner bereits 2002 erschienen Biografie den Einfluss der 49-Jährigen auf seinen 83-jährigen Vater anklagt, folgte er am Donnerstagabend gemeinsam mit seinem Bruder Walter einer Einladung zu Markus Lanz ins Fernsehstudio.

Es gehe ihnen nicht darum, die neue Ehe ihres Vaters schlecht zu machen. "Wir haben uns eigentlich gefreut, dass er jemanden gefunden hat, die sein Leben begleitet. Unser Vater, wie viele starke Männer, ist sicherlich auch jemand, der eine starke Frau braucht", sagte Walter Kohl. Peter Kohl fügte hinzu: "Wir sind ja nun erwachsene Kinder von jemand, der wirklich ausreichend erwachsen ist. Er soll tun und lassen, was er will." Walter und Peter Kohl sind offenkundig davon überzeugt, dass ihr Vater seit seinem schweren Sturz 2008 von seiner Frau fremdgesteuert wird. Es sei schwierig, sich mit der zweiten Frau seines Vaters überhaupt zu reden. "Ich habe mich mit ihr kein einziges Mal über irgendwelche Themen unterhalten können", sagte Peter Kohl. Das Schlimmste sei die Kontaktsperre, fügt Walter Kohl hinzu, er habe seinen Vater zuletzt telefonisch im Sommer 2011 gesprochen. Die Brüder wollen das Erbe ihrer toten Mutter Hannelore bewahren, die am 7. März 80 Jahre alt geworden wäre. Dazu haben sie einen Film produziert, in dem Leute wie Kurt Beck oder Doris Schröder-Köpf zu Wort kommen.

(RP)
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