Kirschblüte, Magnolie und Co So schön ist die Blütenpracht in NRW

Bonn · Der Frühling ist da: Das zeigt auch der Blick auf die blühenden Bäume und Sträucher in der Region – allen voran zurzeit die Kirschblüte. Die Zierpflanze aus Japan taucht die Bonner Altstadt in ein rosarotes Meer. Aber auch Magnolie, Kamelie und Goldflieder blühen.

Kirschblüte, Magnolie und Co.: So blühen Bäume und Sträucher in der Region
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Das sind die blühenden Bäume in der Region

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Foto: Rica Ten (FB-Accountname)

Das rosarote Blütendach, das die Heerstraße und Breite Straße zum Himmel hin abschirmt, ist ein beliebtes Fotomotiv: Seit Sonntag blüht die japanische Nelkenkirsche in einigen Straßen der Bonner Altstadt und wie jedes Jahr kommen die Menschen in Scharen, um das Naturspektaktal zu sehen. „Kirschblütenfotografen“ nennt die Stadt die Besucher – und bittet die Autofahrer auf einem Straßenschild um Schrittgeschwindigkeit.

Die Zierkirsche hat auch in anderen Städten den Höhepunkt ihrer Blütezeit erreicht. Aber nirgendwo in der Region blüht sie so üppig wie in Bonn. Das meint auch Shinsuke Toda, Stellvertreter des Generalkonsuls des Japanischen Generalkonsulats Düsseldorf. Vergleichbar mit der Kirschblüten-Zeit in Japan sei die Attraktion in Bonn natürlich nicht – dort ist die Zierkirsche als „sakura“ heimisch und fast überall zu sehen. „Die Blüte hat für Japaner einen ganz besonderen Wert“, sagt er. „Sie ist in ihrer Vollkommenheit sozusagen die Blüte schlechthin und in der Literatur und Dichtung sehr präsent.“

Ab Ende März bis Mai überzieht das Kirschenblüten-Meer in rosarot bis weiß das Land von Südwesten nach Nordosten, erklärt Toda. Die Japaner sprechen dann von einer „Kirschblütenfront“. Die Blüte fällt nach kurzer Zeit – zehn Tage bis zwei Wochen – „wie Schnee“ von den Bäumen. „Diese kurze Dauer entspricht in der japanischen Philosophie dem Bewusstsein von Vergänglichkeit.“ Die Kirschblüte steht aber auch für Schönheit und Aufbruch und markiert den Frühlingsbeginn. Das feiern die Japaner mit dem Kirschblütenfest „Hanami“. „Freunde, Kollegen und Familie treffen sich unter den Bäumen auf Matratzen oder Planen zu einer Art Picknick und trinken Sake-Wein“, sagt Toda. In den Parks seiner Heimatstadt Tokio sehe man zur Kirschblüten-Zeit mehr Menschen als Blüten.

„Hanami“ wird von den Japanern auch in Deutschland gefeiert – unter anderem in Meerbusch. „Jedes Jahr trifft sich der deutsch-japanische Freundeskreis vor dem Meerbad, um unter den Kirschbäumen zu feiern“, sagt Toda. Meerbusch hat eine Städtepartnerschaft mit Shijōnawate in der Nähe von Osaka.

Über die Herkunft der Kirschblüte sind sich einige Japaner jedoch uneinig: „Wahrscheinlich wurde die Blütenkirsche aus China importiert“, sagt Toda. Das sei allerdings mehr als tausend Jahren her. „Die Japaner haben neue Arten, vor allem die beliebte Yoshino-Kirsche, gezüchtet.“

„Im Rheinland blüht die Kirschblüte in diesem Jahr früh“, sagt Peter Muß vom Provinzialverband der Rheinischen Obst- und Gemüsebauern. Dass die Temperaturen in den kommenden Tagen wieder sinken, könnte allerdings dafür sorgen, dass die Blütenpracht länger hält. „Dadurch werden Entwicklungsprozesse verzögert, bei höheren Temperaturen fallen die Blütenblätter schneller ab.“ Die japanische Blütenkirsche ist zurzeit nicht die einzige Blütenpracht in den Parks der Region: Vielerorts blühen Magnolie, Kamelie, Ahorn und Goldflieder und auf den Wiesen wachsen Tulpen und Narzissen.

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