Sydney Kieler Gutachten zum MH370-Absturz fehlerhaft?

Sydney · Noch immer ist unklar, aus welcher Region das Steuerruder der abgestürzten MH370, das Ende Juli auf La Réunion angespült wurde, stammt. Deutsche Wissenschaftler errechneten ein Gebiet 3500 Kilometer von der Region entfernt, wo Australien nach dem vermissten Malaysia-Airlines-Flieger sucht. Experten sagen, dass sich die Deutschen verrechnet haben.

Die Kieler Wissenschaftler am Geomar-Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung haben versucht, die Meeresströmungen im Indischen Ozean anhand von Messdaten aus Satelliten und frei driftenden Bojen nachzuvollziehen, um so die Herkunft des angespülten Steuerruders bestimmen zu können. Doch trotz der Analyse will Australien an seinem Suchgebiet festhalten. "Der Ursprung des Steuerruders könnte durchaus der südliche Indische Ozean sein", sagt David Griffin, ein Ozeanograph der australischen Forschungsagentur CSIRO. Er vermutet, dass die Kollegen in Deutschland den Einfluss von Wind und Wellen bisher nicht eingerechnet haben. "Sie werden sehen, dass das dann einen riesigen Unterschied für das Ergebnis macht." Das Steuerruder wäre niemals so tief im Wasser gewesen, dass die Einwirkungen von Wind und Wellen vernachlässigt werden könnten. Auch eine internationale unabhängige Expertengruppe nahm gestern geschlossen Stellung gegen die Studie der Deutschen.

Dass die auf La Réunion gefundene Flügelklappe von MH370 stammt, bestätigte gestern die zuständige Pariser Staatsanwaltschaft. Den Beweis erbrachte eine Seriennummer in der Flügelklappe.

(RP)
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