Kampagne „Safer Sexting“ NRW-Kampagne warnt Jugendliche vor dem Versenden von Nacktfotos

Düsseldorf · Jugendliche, die sich Nacktfotos schicken, können sich strafbar machen. Davor warnt jetzt die Landesanstalt für Medien mit einer Kampagne. Plakate sollen Jugendliche darauf aufmerksam machen, was es beim Versenden erotischer Nachrichten und Fotos zu beachten gibt.

Das Verschicken von anzüglichen Nachtrichten, Fotos oder Videos nennt man Sexting.

Das Verschicken von anzüglichen Nachtrichten, Fotos oder Videos nennt man Sexting.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Aubergine, Pfirsich, Banane und Kirsche – Sie sind quasi die Stars der neuen Kampagne der Landesmedienanstalt. Dabei geht es um das sogenannte Sexting, also das Verschicken von erotischen Nachrichten, Fotos oder Videos im Internet. Prinzipiell ist das natürlich erlaubt, doch trotzdem birgt es einige Gefahren. Jugendlichen sollen diese verdeutlicht werden, damit nach dem Sexting nicht das böse Erwachen folgt.

Mit dem Versenden von Nacktbildern kann man sich nämlich bereits als minderjährige Person strafbar machen, vielen sei das gar nicht bewusst, wie die Landesmedienanstalt mitteilt. Die Kriminalstatistik zur Verbreitung, dem Besitz und Erwerb von Jugendpornographie spricht für sich: Mehr als 40 Prozent der Tatverdächtigen sind selbst minderjährig. Die Zahlen stiegen zuletzt zudem rasant an.

 Mit diesen bunten Plakaten will die Landesanstalt für Medien NRW in den kommenden vier Wochen darüber aufklären, wie Nacktfotos sicher und unbedenklich verschickt werden können.

Mit diesen bunten Plakaten will die Landesanstalt für Medien NRW in den kommenden vier Wochen darüber aufklären, wie Nacktfotos sicher und unbedenklich verschickt werden können.

Foto: Landesanstalt für Medien NRW

Die Kampagne und die zugehörige Internetseite sollen also darüber aufklären, was erlaubt ist (zum Beispiel Fotos und Videos von sich machen, besitzen und nach dem Einverständnis des Gegenübers auch verschicken) und was nicht (zum Beispiel Fotos oder Videos anderer Personen weiterzusenden). Neben den Plakaten gehört auch ein Spot zur Kampagne, der in 120 McDonalds- und Burger-King-Filialen in NRW laufen soll. Plakate und Infomaterial wird zudem an Jugendeinrichtungen und bei Interesse auch an weiterführende Schulen verschickt.

„Freiheit zulassen und Recht schützen – das sind die Motive unserer Arbeit in der Landesanstalt für Medien NRW. Und das gilt im Umgang mit Hassrede oder Werbeverstößen genau so sehr wie in der Aufklärung von Jugendlichen zur Rechtslage beim Sexting“, sagt Tobias Schmid, Direktor der Landesanstalt für Medien, zum Start der Kampagne.

Die Kampagne erweitert damit das Hilfeangebot der Landesmedienanstalt, die seit Anfang des Jahres 2022 eine vereinfachte Möglichkeit zur Anzeige beim Verdacht von sogenanntem Cybergrooming anbietet. Unter fragzebra.de können Jugendliche und ihre Eltern Fragen zum sicheren Medienkonsum stellen, aber zum Beispiel auch melden, wenn zum Beispiel in Chats verdächtige Situationen entstanden sind.

Die verwendeten Obst- und Gemüsesorten spielen auf die Emojis an, die in Chats oft als Synonyme für Körperteile benutzt werden.

Die verwendeten Obst- und Gemüsesorten spielen auf die Emojis an, die in Chats oft als Synonyme für Körperteile benutzt werden.

Foto: Landesanstalt für Medien NRW

Cybergrooming bezeichnet die gezielte Kontaktaufnahme von Erwachsenen mit Kindern über das Internet mit sexueller Absicht. Laut einer Studie im Auftrag der Medienanstalt von Dezember 2021 gibt ein Viertel aller Kinder und Jugendlichen an, im Internet schon einmal von einem Erwachsenen zu einem Treffen aufgefordert worden zu sein.

(bsch/lils/dpa)
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