Jil Sander in Mailand umjubelt

Mailand (dpa) Klare Formen, ein Gespür für Proportionen, ein Sinn für präzise Details: Jil Sander hat mit ihrer Show bei der Mailänder Modemesse bewiesen, dass sie ihr Handwerk perfekt beherrscht. Nach der Männerkollektion im Juni präsentierte sie nun auch ihre ersten – und ungleich wichtigeren – Damenentwürfe seit der Rückkehr in das einst von ihr gegründete Unternehmen.

Die Hamburgerin hat Mode entworfen, die luftiges Volumen in die Silhouette bringt. Sie lässt hier die Kragen weg, schneidert dort einen skulpturalen Effekt in den Ärmel. Grafische Zwei-Farb-Kontraste bestimmen die Optik bis hinunter zu den Stiefeln. Es gibt ärmellose Mäntel, schmale Hosen und ausgestellte Röcke. Das Gesamtbild wirkt jung, frisch und modern. Die Modeprofis im Publikum waren vom Comeback der Deutschen begeistert.

Jil Sander hatte ihr Label 1968 gegründet. Nach dem Verkauf ihrer Anteile an den Prada-Konzern 1999 zog sie sich von allen Aktivitäten zurück. Auf ein erstes Comeback 2003 folgte nur ein Jahr später ein erneutes Ausscheiden. Der Glanz der Marke litt. Ende Februar hatte die 68-Jährige nun wieder die stilistische Führung übernommen.

Hinter den Kulissen wurde Jil Sander von Journalisten und Einkäufern umringt. "Ich bin glücklich, aber auch ein bisschen müde", gestand sie. "Diese Kollektion ist ein neuer Startpunkt für mich. Ich hoffe, meinen Weg gemeinsam mit Ihnen allen zu gehen", sagte Sander und merkte noch an: "Denken Sie an Steve Jobs. Als er zu Apple zurückkam, fing es mit Apple erst richtig an."

(RP)
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