New York Jay Z stellt Musikdienst "Tidal" vor

New York · Immer mehr Künstler wollen im wachsenden Geschäft mit Musik-Streaming aus dem Netz mitmischen. Rapstar Jay Z hofft auf einen Erfolg seines frisch gekauften Musikdienstes "Tidal".

Jay Z stellt Streaming-Dienst "Tidal" vor
Foto: ap

Der US-Rapper Jay Z ist bekannt für seine Musik, sein Modelabel und für seinen jüngst vorgestellten Champagner. Doch an dieser Stelle endet der Geschäftssinn des Millionenschweren Musikers nicht. Gestern präsentierte er zusammen mit internationalen Prominenten wie Madonna, Alicia Keys, Usher und seiner Frau Beyoncé das Konzept seines neuen Musik-Streamingdienstes "Tidal". Über diesen können Nutzer im Internet Musik hören. Bereits im Januar plante Jay Z den Kauf der schwedischen Firma Aspiro, die "Tidal" und den in Deutschland aktiven Ableger WiMP betreibt. Im März war die rund 56 Millionen Dollar schwere Übernahme komplett.

"Tidal ist die Zukunft der Musik", sagte Vania Schlogel von Aspiro bei der Vorstellung des Musiker-Bündnisses in New York. Jay Z ist Haupteigentümer des Streamingdienstes. Neben ihm gehören 16 weiteren Künstlern jeweils drei Prozent des Unternehmens. Unter ihnen sind auch Rihanna sowie Bandmitglieder von Coldplay, Daft Punk und Arcade Fire. "Unsere Mission geht über Kommerz und Technologie hinaus", sagte Sängerin Alicia Keys. Sie kündigte den ersten Streamingdienst an, bei dem allein die Musik im Vordergrund stehe und die Künstler zugleich Eigentümer seien.

"Tidal" gibt es seit vergangenem Oktober in den USA. Der Dienst kooperiert mit allen großen Plattenfirmen, darunter Universal, Warner und Sony sowie unabhängigen Labels - das soll garantieren, dass die Künstler entsprechend entlohnt werden. Beim Marktführer "Spotify", der kostenlos genutzt werden kann, erhalten Musiker lediglich ein paar Cents pro gehörten Song. Das vergraulte zuletzt sogar Taylor Swift. Die Sängerin hatte im vergangenen Jahr ihre Alben bei "Spotify" abgezogen. Bei "Tidal" wird sie wieder zu hören sein.

Insgesamt stehen 25 Millionen Songs und 75 000 Videos für die Nutzer in 31 Ländern bereit. Die Musik kann unbegrenzt aufs Handy geladen, über Mac oder PC sowie Tablets abgespielt werden.

Ob "Tidal" Erfolg haben wird, ist fraglich. Viele Twitter-User kritisieren Jay Z und Co. - sie würden nur versuchen, noch mehr Geld damit zu verdienen.

(RP)
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