Anschließend bebte die Erde Japan: Erneuter Ausbruch des Vulkans Oyama

Tokio (AP). Die japanische Insel Miyake ist am Mittwoch erneut von einem Ausbruch des Vulkans Oyama und einem anschließenden Erdbeben erschüttert worden. Obwohl die Lage nicht akut bedrohlich war, trafen die Behörden weitere Vorbereitungen für eine schnelle Evakuierung der noch rund 2.000 verbliebenen Bewohner. Im Hafen standen ein Zerstörer und zwei Minenleger der japanischen Marine bereit, um im Notfall die Bevölkerung ins 190 Kilometer nördlich gelegene Tokio zu bringen.

Rund 200 Bewohner verließen am Mittwochnachmittag mit ihrer Habe die 55 Quadratkilometer große Insel. Bereits am Dienstag waren 230 Schüler und Lehrer evakuiert worden, nachdem der seit Juli wieder aktive Vulkan seinen seitdem stärksten Ausbruch gehabt hatte. Die Regierung in Tokio stellte Soforthilfe in Höhe von 20 Milliarden Yen (410 Millionen Mark/210 Millionen Euro) für die Izu-Inselkette bereit.

Beim neuerlichen Ausbruch am frühen Mittwochmorgen stieß der 814 Meter hohe Berg eine 2,5 Kilometer hohe Rauch- und Aschesäule in die Luft. Mehrere Stunden später erschütterte ein Erdstoß der Stärke 4,8 die Insel. Die Anwohner begannen sofort, die etwa 20 Zentimeter hohe Ascheschicht von Straßen, Autos und Dächern zu fegen. Sie wurden von den Behörden aufgefordert, im Haus zu bleiben und sich von den Fenstern fern zu halten. Berichte über mögliche Schäden und Verletzte lagen zunächst nicht vor. Die Gefahr einer Flutwelle (Tsunami) bestand nach Angaben der Meteorologen nicht.

Seit dem 8. Juli haben die Meteorologen acht Eruptionen des Vulkans registriert. Außerdem wurden Miyake und andere Inseln der Izu-Kette von tausenden Erdbeben erschüttert. Der letzte große Ausbruch des Oyama fand 1983 statt. Damals wurden 500 Häuser unter den Lavamassen begraben.

(RPO Archiv)
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