Fotos Rückblick 2009: Bilder des Jahres
Am 20. Januar legt Barack Obama in Washington seinen Amtseid ab. Bei der Zeremonie vor dem Kapitol schwört der erste schwarze Präsident der USA auf Abrham Lincolns Bibel. Gehalten wird sie von seiner Frau Michelle. Obwohl der Präsident noch kein Jahr im Amt ist, wird er schon im Dezember mit dem Friedensnobelpreis geehrt.
Das sind die aktuellen Bilder des Jahres
Unglaublich aber wahr: Nach dem Start vom New Yorker Flughafen La Guardia kollidiert ein Airbus 320 der Airline US Airways mit einem Gänseschwarm. Beide Triebwerke fielen aus, eines geriet in Brand. Pilot Chesley B. "Sully" Sullenberger steuerte das Flugzeug im Gleitflug über die Washington-Brücke und landete es sicher im trüben und eiskalten Hudson River. Alle 155 Menschen an Bord konnten die Maschine über die Notausgänge verlassen und retteten sich auf Tragflächen und Notrutschen, bis sie von Fährbesatzungen geborgen wurden. Sullenberger ging noch zweimal durch das langsam mit Wasser volllaufende Flugzeug um sicherzugehen, dass niemand mehr an Bord war. Amerika hat einen neuen Held.
Ein Land liegt in Trümmern - die jüngeren Generationen sind geschockt und traumatisiert: Mit heftigen Bombardements gegen Stellungen der Hamas im Gaza-Streifen antwortet Israel im Januar auf den Raketenbeschuss seiner Siedlungen.
Es ist eine Szene, wie aus einem Actionfilm: In Limbach-Oberfrohma (Sachsen) kommt ein 23-jähriger Fahrer im Januar mit seinem Skoda Oktavia von der Straße ab, rast eine Böschung hinunter, fliegt 35 Meter durch die Luft und kracht schließlich mit seinem Auto in sieben Meter Höhe in ein Kirchendach. Der alkoholisierte Raser überlebt schwer verletzt. Er wird zu 90 Tagessätzen und insgesamt zwölf Monaten Führerscheinentzug verurteilt.
Bei Buschbränden in Südostaustralien kommen im Februar mindestens 181 Menschen ums Leben. Die Brände werden von extrem heißen Temperaturen bis 47 Grad und heftigem Wand angefacht. Doch am meisten rührt die Menschen ein kleiner durstiger Koalabär, der aus der Wasserflasche eines Feuerwehrmanns trinkt. Ein Kollege hatte die Szene gefilmt und ins Netz gestellt. Schon in den ersten zwei Tagen wird es rund 150.000-mal angeklickt.
In der Kölner Innenstadt stürzt am 3. März das Gebäude des Historischen Stadtarchivs ein. Zwei Menschen werden verschüttet und später tot geborgen. Urkunden und Dokumente von unschätzbarem Wert werden zerstört. Ursache sind vermutlich Arbeiten an der U-Bahn, die zu einem Absacken im Fundament geführt haben.
Küssen verboten: Im April grassiert in Mexiko die Schweinegrippe. Schon wenige Wochen später melden auch andere Länder die ersten Krankheitsfälle. Bis November erkrankten laut Weltgesundheitsorganisation rund 530.000 Menschen an der Grippe, mindestens 6770 starben daran.
Es war der Gipfel der Kleider: Der französische Präsident Nicolas Sarkozy und seine Gattin Carla Bruni sind im April zu einem zweitägigen Staatsbesuch nach Spanien gereist. Am Ende interessierten sich die meisten Beobachter weniger für die politische Relevanz des Besuchs, sondern vielmehr für die Gaderbobe von Prinzessin Letizia und Frankreichs First Lady.
Die Bekanntgabe des amtlichen Wahlergebnisses im Iran löst im Juni schwere Unruhen aus. Die Proteste der Bevölkerung werden von dem Regime brutal niedergeknüppelt. Eigentlich wird die Presse streng kontrolliert, doch die Bilder der Proteste gehen über Twitter und Facebook um die Welt.
Beim Wahlkampf in Tschechien zu den Europawahlen war im Mai Reaktionsgeschwindigkeit gefragt, insbesondere vom Chef der oppositionellen Sozialdemokraten Jiri Paroubek. Der politische Protest war die Folge einer Kampagne mit dem Titel "Ei für Paroubek in jeder Stadt". Über Facebook und unter www.paroubek.eu wurden immer neue Werfer rekrutiert. Anlass: Paroubek und seine Sozialdemokraten hatten Ende März die tschechische Mitte-Rechts-Regierung von Mirek Topolanek mit einem Misstrauensvotum zu Fall gebracht. Viele junge Tschechen reagierten verärgert.
Bei einem Erdrutsch in einem früheren Braunkohleabbau-Gebiet in Nachterstedt in Sachsen-Anhalt kommen am 18. Juli drei Menschen ums Leben. Ihr Wohnhaus wird 100 Meter in die Tiefe gerissen. Am Tag zuvor stand das Mehrfamilienhaus noch 120 Meter vom Ufer des Concordiasees entfernt. Über die Ursache des Unglücks kann bis heute nur spekuliert werden: So könnte ein alter Stollen unter den Gebäuden eingestürzt sein.
Paris Katherine Jackson, Tochter von Popstar Michael Jackson, rührte die Welt zu Tränen: Bei der öffentlichen Trauerfeier für den im Juni in Los Angeles an einem Medikamentencocktail gestorbenen "King of Pop" schickte die Elfjährige eine Liebeserklärung an den "besten Daddy, den man sich vorstellen kann" - und brach weinend in den Armen ihrer Tante Janet zusammen. Der Auftritt war die erste unmaskierte Begegnung von Paris, dem zwölfjährigen Prince Michael und dem siebenjährigen Prince Michael II., genannt Blanket, mit der Öffentlichkeit. Jackson hatte seine Schützlinge stets vor der Welt verborgen, meist trugen sie Masken und Schleier vor dem Gesicht. Nach dem Tod ihres Vaters leben sie nun bei ihrer Großmutter Katherine Jackson, die das Sorgerecht bekam.
Im August sorgt die Plakatkampagne der Berliner CDU zur Bundestagswahl für Aufsehen: Im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg hat CDU-Kandidatin Vera Lengsfeld eigene Plakate kleben lassen. Sie ist tief dekolletiert neben der Bundeskanzlerin zu sehen. Der Slogan für die Lengsfeld-Kampagne: "Wir haben mehr zu bieten". Mit der Kanzlerin war das Motiv nicht abgestimmt. "Es sollte eine Überraschung sein. Da konnte ich das nicht im Vorfeld bekanntgeben", rechtfertigte Lengsfeld ihre Dekolleté-Kampagne.
Zehntausende Menschen haben im August wieder Rot gesehen - tomatenrot. Zur jährlichen "Tomatina" kamen sogar Touristen aus Japan und Australien, um sich in Buñol, im Norden von Valencia, mit hundert Tonnen Tomaten zu bewerfen und hemmungslos im Tomatenmatsch zu wälzen. Die Verwaltung der Stadt schätzte, dass rund 40.000 Menschen an der Tomatenschlacht teilnahmen.
Der kanadische Weltraumtourist Guy Laliberté landet am 11. Oktober nach zehn Tagen im All in einer Sojus-Kapsel in Kasachstan. Der frühere Clown und Gründer des berühmten "Cirque du Soleil" zahlte 35 Millionen Dollar für seinen Ausflug zur Internationalen Raumstation (ISS).
Mit einer spektakulären Unterwasser-Sitzung hat die Regierung der vom Untergang bedrohten Malediven auf die Gefahren des Klimawandels hingewiesen. Präsident Mohammed Nasheed und sein Kabinett tagten im Oktober in voller Taucherausrüstung eine halbe Stunde lang an einem hufeisenförmigen Tisch in sechs Metern Tiefe.
Es sind traurige Bilder, die im November aus dem Zoo von Gaza City um die Welt gehen: Seit den kämpferischen Auseinandersetzungen zwischen Israelis und der Hamas verarmt das Tiergehege zusehends. Was aussieht wie ein Zebra, ist in Wirklichkeit ein Esel, der mit Streifen bemalt wurde. Viele Käfige und Gebäude sind zerstört.