Rückblick Lebensmittelrückrufe und -skandale 2012
Streng kontrolliert und einwandfrei sollen sie sein. Doch Lebensmittel sind immer wieder der Anlass für Rückrufe oder Skandale. Das waren große Lebensmittelmängel im Jahr 2012.
9. Januar 2012: Eine Studie des Bundes für Umwelt- und Naturschutz sorgt für Wirbel: In jedem zweiten Hähnchenprodukt stecken antibiotikaresistente Keime.
6. Februar 2012: Gehackte Haselnüsse von Dr. Oetker enthalten Metallfäden und werden aus dem Verkauf genommen.
7. Februar 2012: Lidl zieht Brote der Großbäckerei Müller aus den Regalen. In der Großbäckerei wurde Mäusekot gefunden. Die Hygienemängel rufen Lebensmittelkontrolleure auf den Plan, Müller baut um und saniert den Betrieb. Allerdings vergeblich.
16. Februar 2012: Nach dem Skandal um verunreinigtes Brot in Bayern sind Kontrolleure in einer weiteren bayerischen Großbäckerei fündig geworden. Sie finden tote Mäuse, Maden und Schimmel im Brot der Großbäckerei Biendl und Weber.
12. März 2012: Zu viel Folsäure in Saft. Es ist das Bundesforschungsinstitut für Ernährung, das feststellt, dass in handelsüblichen Multivitaminsäften im Schnitt 80 Prozent mehr Folsäure enthalten ist, als auf der Verpackung angegeben ist. Schlagzeilen macht diese Tatsache, weil zu viel Folsäure einen Mangel an Vitamin B 12 verdecken kann und damit eine Schädigung des Nervensystems unentdeckt bliebe
20.März 2012:Kakerlaken in der Müller-Brot-Produktion. Wochenlange Reinigungsaktionen nach dem Fund von Mäusekot in der Großbäckerei stellen Lebensmittelkontrolleure nicht zufrieden. Auch Schaben gehören nicht in eine Bäckerei.
13. April 2012:Dioxin verseuchte Eier tauchen kurz vor Ostern zunächst ausgerechnet auf einem Bio-Hof in Nordrhein-Westfalen auf, dann aber auch in anderen Bundesländern und bei herkömmlich produzierenden Unternehmen wie in Niedersachsen.
7. Mai 2012:Kohlköpfe aus China fallen auf, weil sie mit dem krebserregenden Stoff Formaldehyd besprüht wurden. Sie sollen so länger haltbar bleiben.
3. Juli 2012: Aldi Süd hat Schinkenwürfel in den Verkaufsregalen, die Salmonellen verseucht sind
2. September 2012: Rewe verkauft verschimmelte Erdbeeren, haben Tester des NDR herausgefunden
19. September 2012: Mehr als 11.000 Schüler, Kindergartenkinder und Lehrer bekommen Brech-Durchfall, der durch Noroviren ausgelöst ist. Verursacht sind die Infektionen durch das Schulessen. Der Schulcaterer Sodexo hat mit Viren verseuchte Erdbeeren aus China verarbeitet. Bis in den Oktober hinein beschäftigt das Problem Erkrankte und Behörden in Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Das Robert-Koch-Institut spricht vom bisher größten lebensmittelbedingten Ausbruch von akuter Gastroenteritis in Deutschland.
5. Oktober 2012: Aldi Nord nimmt Lachssalat, der aus den Niederlanden stammt aus den Kühlregalen, weil er mit Salmonellen verseucht sein könnte.
18. Oktober 2012: Schon ein Jahr zuvor hatten Lebensmittelkontrolleure bei der Münchener Großmetzgerei Vinzenzmurr schlechtes, ranzig riechendes Fleisch gefunden. Jetzt macht das Unternehmen erneut wegen Hygienemängeln Schlagzeilen. In den Betriebs- und Verkaufsräumen fanden die Prüfer Rattenkot und Unrat.
9. November 2012: Verschiedene Produkte des belgischen Käseherstellers Het Dischhof sind mit Listerien verseucht. Sie lösen eine bakterielle Infektionskrankheit aus, die einen schweren Verlauf nehmen können und mitunter tödlich enden. Die Symptome sind grippeähnlich. Muskelschmerzen können auftreten, es kann zu Erbrechen und Durchfall kommen.
22. November 2012: Es sind wieder Erdbeeren aus China, die in natreen-Erdbeer-Joghurtschnitten verarbeitet für Ärger sorgen. Diesmal sind es Hepatitis A-Viren, die nachgewiesen werden.
24. November 2012: Gemahlene Haselnüsse des Importeurs Märsch aus Ulm enthalten Salmonellen. Bundesweit findet eine Rückrufaktion statt.
26. November 2012: Die Stiftung Warentest weist in der Schokolade von 24 Adventskalendern für Kinder Rückstände von Mineralöl und ähnlichen Substanzen nach. Die Öle stammten aus dem Karton. Er wird häufig aus Recyclingpapier hergestellt, das mit mineralölhaltigen Farben bedruckt ist. Die Substanzen seien vermutlich während der Lagerzeit in die Schokolade eingedrungen. Die Schokostückchen von neun Produkten hätten sogar besonders kritische Stoffe enthalten, sogenannte aromatische Mineralöle, erklärte die Stiftung weiter. Ein Teil der Stoffe stehe im Verdacht, Krebs zu erregen.
11./13. Dezember 2012: Der Tiefkühlhersteller Wagner ruft neun Millionen Pizzen zurück, weil ein Kunde beim Verzehr einer Pizza auf einen Metallstift gebissen hat
Auch die Amerikanische Pizza der Hausmarke der Handeskette Globus beinhaltet Metallteile. Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt sind betroffen.