Fotos Der Jahresrückblick 2018 aus NRW in Bildern
Das Jahr 2018 geht zu Ende.Wir blicken zurück auf große Ereignisse, bewegende Momente, laute Proteste und die netten Geschichten des Lebens.
8. Januar 2018: Das Hochwasser am Rhein erreicht seinen Höhepunkt. In Köln wird ein Pegelstand von 8,78 Metern gemessen, in Düsseldorf sind es 8,38 Meter. Die Wassermassen im Januar überfluten ufernahe Straßen, Landungsstege und Wiesen. Die Schifffahrt muss vielerorts eingestellt werden. Hier finden sie die wichtigsten Ereignisse 2019
9. Januar 2018: Ein Abrissbagger zerstört in Erkelenz-Immerath einen Turm des "Immerather Doms". Das frühere Kirchengebäude der katholische Pfarre St. Lambertus ist seit 2013 entwidmet und damit kein Gotteshaus mehr. Der Ort Immerath muss dem nahenden Braunkohletagebau Garzweiler weichen. Hier geht es zur ganzen Geschichte mit Video.
10. Januar 2018: Die Essener Tafel nimmt nur noch Neukunden mit einem deutschen Pass an. Die Hilfsorganisation begründet die Maßnahme mit einem sehr hohen Anteil an Ausländern unter ihren Kunden und löst damit bundesweit eine kontroverse Debatte aus. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) äußert sich kritisch. Die Tafel hält bis zum 11. April an ihrem Aufnahmestopp für Ausländer fest.
30. Januar 2018: Höchststrafe für Marcel H.: Für den grausamen Doppelmord an einem Nachbarsjungen und einem früheren Schulfreund in Herne wird der 20-Jährige zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Bochumer Landgericht stellt die besondere Schwere der Schuld fest und behält sich wegen der Gefährlichkeit des Angeklagten die spätere Unterbringung in der Sicherungsverwahrung vor. H. nimmt das Urteil äußerlich unbewegt auf.
12. Februar 2018: Rosenmontag in Düsseldorf - da werden die politischen Mottowagen von Jacques Tilly gefeiert. Hier steht eine Figur von Bundeskanzlerin Angela Merkel als Schwarze Witwe in aller Frühe vor einer Halle.
Ein Novum im Karneval der Landeshauptstadt: Erstmals ist die jüdische Gemeinde vertreten. Ihr Wagen zeigt den in der Stadt geborenen Dichter Heinrich Heine (1797-1856) mit Kippa und Gebetsschal. Passend zum Thema tragen die Jecken historische Kostüme, vom Wagen aus rufen sie „Schalom“ (hebräisch für Frieden) statt „Helau“. Geworfen wird koschere Kamelle.
Überraschungsauftritt: Die toten Hosen, hier Sänger Campino, gaben beim Rosenmontagszug ein Spontankonzert.
14. Februar 2018: Die Polizei fasst eine Gruppe junger Männer im Alter zwischen 16 und 23 Jahren, die im Ruhrgebiet mehrere minderjährige Schülerinnen vergewaltigt haben sollen. Die fünf Tatverdächtigen sollen ihre Opfer jeweils unter einem Vorwand in ein Auto gelockt und anschließend an abgelegenen Orten missbraucht haben. Im November werden sie zu Jugend- und Haftstrafen bis zu sechs Jahren und drei Monaten verurteilt.
5. März 2018: Auf dem Messeparkplatz in Düsseldorf sollte eigentlich das Konzert des britischen Popstars Ed Sheeran stattfinden. Er musste zuvor der seltenen Feldlerche ausweichen: Sein mit etwa 80.000 Besuchern ausverkauftes Konzert im Juli wird vom Flugplatz Essen/Mülheim zunächst nach Düsseldorf verlegt. In Essen ist aufgefallen, dass dort die sensiblen Vögel brüten und noch massenhaft Bomben-Blindgänger im Boden schlummern könnten. Doch auch in Düsseldorf platzt der Auftritt - Grund ist ein Nein der Lokalpolitiker. Für das Open-Air-Konzert hätten 104 Bäume gefällt werden sollen. Schließlich singt der rothaarige Barde in Gelsenkirchen.
7. April 2018: Mann rast in Münster mit einem Kleintransporter in eine Gruppe von Menschen. Es gibt vier Todesopfer, mehr als 20 Menschen werden verletzt. Anschließend erschießt er sich in dem Wagen selbst. Der 48 Jahre alte Amokfahrer ist laut Polizei ein psychisch labiler Deutscher, der den Tod suchte. Einen terroristischen Hintergrund gibt es nicht.
10. April 2018: Annullierte Flüge, lahmgelegte Straßenbahnen: Der Warnstreik im öffentlichen Dienst beeinträchtigt in Nordrhein-Westfalen den Verkehr am Boden und in der Luft. In vielen Städten bleiben Kitas geschlossen, mancherorts werden Mülltonnen nicht abgeholt. Einige Bäder öffnen ihre Türen nicht.
21. April 2018: In einem Waldstück in Velbert vergewaltigen Jugendliche ein 13 Jahre altes Mädchen. Sechs Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren kommen schließlich vor Gericht und werden zu Jugend- und Bewährungsstrafen verurteilt. Zwei weitere mutmaßliche Mittäter hatten sich mit ihren Familien nach Bulgarien abgesetzt und waren dort festgenommen worden. Ihnen soll in einem weiteren Verfahren der Prozess gemacht werden.
12. Mai 2018: Mehr als sechs Jahre nach einem verheerenden Brand unter einer Brücke der Autobahn 57 bei Dormagen wird der Brückenneubau für den Verkehr komplett freigegeben. Die alte Autobahnbrücke war bei dem Feuer massiv beschädigt und später abgerissen worden.
16. Mai 2018: Viersen übersteht mit viel Glück einen heftigen Tornado. „Die Stadt hat unheimliches Glück gehabt. Es ist weitgehend bei Sachschäden geblieben“, sagt ein Stadtsprecher. Keines der Häuser in der Stadt sei einsturzgefährdet, alle Menschen hätten zu Hause übernachten können. Der Schaden beträgt aber mehrere Millionen Euro. Hier geht es zur ganzen Geschichte mit Video.
14. Mai 2018: Fünf entlaufene Wasserbüffel sorgen auf der Autobahn 3 bei Leverkusen für große Verkehrsprobleme. Polizei und Feuerwehr sind über mehrere Stunden im Einsatz, um die kreuz und quer laufenden Tiere zwischen dem Dreieck Langenfeld und Kreuz Leverkusen von der Fahrbahn zu bekommen. Das gelingt nur mit einiger Mühe.
6. Juni 2018: Nach vier Jahren Haft ist der Millionenbetrüger und ehemalige Kunstberater Helge Achenbach (66) wieder auf freiem Fuß. Achenbach verlässt das Gefängnis in Moers-Kapellen auf Bewährung. Er war zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden und hat davon zwei Drittel verbüßt.
8. Juni 2018: Aachen muss nach einem Urteil des örtlichen Verwaltungsgerichts ein Diesel-Fahrverbot vorbereiten. Falls die Stadt und das Land Nordrhein-Westfalen bis zum Ende des Jahres keine gleichwertige Alternative vorlegen, wie Stickstoffdioxid-Grenzwerte eingehalten werden können, müsse zum 1. Januar 2019 ein solches Verbot in Kraft treten. Eine Liste der Städte in NRW mit Fahrverbot finden Sie hier.
12. Juni 2018: Ein 29-jähriger Tunesier wird nach einem Hinweis der CIA in Köln festgenommen. Er soll seit mehreren Wochen biologische Waffen in seiner Wohnung in Chorweiler hergestellt haben und bei der Produktion eines tödlichen Gifts weit fortgeschritten sein. Das BKA spricht von einer „Bio-Bombe“. Nach Einschätzung des damaligen Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen hätte die Bombe Hunderte Menschen töten können. Unsere Kollegin Claudia Hauser berichtete nach dem Fund aus Chorweiler.
6. Juli 2018: Im Prozess um gepanschte Krebsmedikamente muss ein Apotheker aus Bottrop zwölf Jahre in Haft. Nach Überzeugung des Landgerichts Essen streckte er jahrelang lebenswichtige Medizin, um seinen luxuriösen Lebensstil zu finanzieren. Er bekam auch lebenslanges Berufsverbot.
27. Juli 2018: „Deutschlands schönstes Schlagloch“ in Mönchengladbach wird für die Nachwelt mit durchsichtigem Kunstharz konserviert. Künstlerin Maren Dörwaldt hatte Wochen zuvor aus dem Schlagloch in ihrer Nachbarschaft einen kleinen Goldfischteich mit einer Fischfigur und Kunstpflanzen gemacht. Das Kunstwerk findet große Aufmerksamkeit.
7. August 2018: Es ist ein Jahrhundertsommer, der 2018 Menschen, Tieren und der Natur zusetzt. Die Erde im Flussbett des Rheins in Düsseldorf ist aufgrund der Dürre ausgetrocknet und aufgerissen. Am 7. August ist der heißeste Tag des Jahres in NRW. Der Deutsche Wetterdienst misst in Köln-Wahn 38,3 Grad.
Die Feuerwehr rückte, wie hier in Hückelhoven, sogar aus, um darbende Straßenbäume und bedrohte Fische in geschrumpften Teichen mit Wasser zu retten. Die Bilder des Sommers sehen Sie hier.
Auch die Tiere leiden: Kühe und Pferde auf den Weiden benötigen ausreichend Wasser, viele Menschen stellen in ihre Gärten Wasserschalen für Wildtiere, Vögel und Insekten.
12. August 2018: Nach dramatischen Stunden in einem überschwemmten Zeltlager in Südfrankreich sind die mehr als 100 Kinder und Jugendlichen zurück in Deutschland. Mehrere Busse kommen in Leverkusen an. Ein 66 Jahre alter vermisster Betreuer des Zeltlagers in Saint-Julien-de-Peyrolas wird später tot im Fluss Ardèche gefunden. Die Leiter des deutschen Ferienlagers weisen Vorwürfe der französischen Behörden zurück: Sie hätten umgehend reagiert und zusammen mit der Feuerwehr evakuiert.
15. August 2018: Ein Böschungsbrand greift in Siegburg rasend schnell auf Häuser über. Dabei werden 32 Menschen verletzt und mehrere Gebäude zerstört. Die ICE-Strecke von Köln nach Frankfurt muss gesperrt werden. Erst nach Stunden haben die rund 550 Einsatzkräfte den Brand unter Kontrolle. Die Ermittler finden keine Hinweise auf Brandstiftung.
29. August 2018: Ein Hauch von Amazonas weht durch Meerbusch. Im Latumer See ist - mitten im Sommerloch - eine fast zweieinhalb Meter lange Würgeschlange gesichtet worden. Eine tagelange Suche folgt. Schließlich erwischt ein Reptilien-Experte der Feuerwehr das exotische Tier, das sich gerade im Gebüsch sonnt. Ein Glück für die Anakonda, denn den Winter hätte sie nicht überlebt.
5. September 2018: Die Polizei rückt mit einem großen Aufgebot in den Hambacher Forst vor, der teilweise von Tagebau-Gegnern und Waldschützern besetzt ist. Mitarbeiter des Energieunternehmens RWE beginnen mit schwerem Gerät, Hindernisse wegzuräumen. Wenig später werden auch die symbolträchtigen Baumhäuser der Braunkohlegegner entfernt. Aktivisten kritisieren das Vorgehen und kündigen massenhafte Proteste an, die sich gegen die Abholzung der Bäume und auch gegen die Braunkohle insgesamt richten. Der Polizeieinsatz wird zum größten in der NRW-Landesgeschichte.
17. September 2018: Bei einem Feuer in seiner verschlossenen Gefängniszelle in Kleve erleidet ein 26-Jähriger schwerste Verbrennungen. Zwei Woche später stirbt er. Das Feuer hat er laut einem Gutachten selbst gelegt. Die Behörden räumen ein, dass der Syrer mit einem Straftäter aus Mali verwechselt wurde und unschuldig inhaftiert war. Der Fall wird von einem Untersuchungsausschuss des Landtags beleuchtet.
19. September 2018: Während der großen Räumungsaktion im Hambacher Forst stürzt ein Journalist durch eine Hängebrücke etwa 15 Meter in die Tiefe und stirbt. Die Landesregierung setzt daraufhin die heftig umstrittene Räumungsaktion zunächst aus. Hier geht es zum Themenschwerpunkt Hambacher Forst.
5. Oktober 2018: Der Mordprozess um das sogenannte Horrorhaus von Höxter endet. Jahrelang wurden Frauen dorthin gelockt und zum Teil schwer misshandelt. Zwei Opfer starben. Die beiden Angeklagten werden zu langjährigen Freiheitsstrafen verurteilt: Angelika W. muss für 13 Jahre ins Gefängnis, ihr Ex-Mann Wilfried W. erhält eine Freiheitsstrafe von elf Jahren. Er soll in einer Psychiatrie untergebracht werden. Unsere Reporterin Claudia Hauser hat den Prozess begleitet.
26. Oktober 2018: Die Dürre der vergangenen Monate lässt den Wasserstand des Rheins extrem sinken. Schiffe können nicht mehr voll beladen werden, an einigen Tankstellen wird das Benzin knapp. Die Bundesregierung gibt grünes Licht, auf die Erdöl-Reserve zuzugreifen, um Lieferengpässe zu vermeiden. Im November hebt die Landesregierung das Sonntagsfahrverbot für Tanklastwagen auf, die Sprit oder Heizöl transportieren.
6. November 2018: Der Prozess gegen einen ehemaligen SS-Wachmann in Münster beginnt. Die Anklage wirft dem inzwischen 95 Jahre alten Mann aus dem Kreis Borken hundertfache Beihilfe zum Mord vor. In dem deutschen Konzentrationslager Stutthof bei Danzig soll er von Juni 1942 bis September 1944 Dienst getan haben und dabei viele grausame Morde erst möglich gemacht haben. Der Ex-SS-Wachmann bestreitet im Prozess, von den Vernichtungsstrukturen im Lager gewusst zu haben.
16. November 2018: Entsetzen bei den Fans: Der WDR verkündet das Aus für die Kult-Fernsehserie „Lindenstraße“. Seit 1985 fungiert sie als Spiegel bundesrepublikanischer Sitten- und Sozialgeschichte, auch die große Politik schlug sich nieder immer wieder näher. Die letzte Folge wird im März 2020 über den Bildschirm gehen. Martina Stöcker hat für uns ihre ganz persönliche Geschichte mit der Lindenstraße aufgeschrieben .
27. November 2018: Eineinhalb Jahre nach dem Bombenanschlag auf die Mannschaft von Borussia Dortmund wird der Attentäter zu 14 Jahre Haft verurteilt. Laut Urteil wollte der Mann durch den Anschlag die BVB-Aktie zum Absturz bringen und davon durch Optionsscheine profitieren. BVB-Verteidiger Marc Bartra war bei dem Anschlag schwer am Arm verletzt worden.
29. November 2018: Die Polizei in Duisburg informiert die Öffentlichkeit darüber, dass rund zwei Wochen zuvor bei der Sortierung eines Altkleidertransports in Polen ein totes Baby gefunden wurde. Die Ladung kam aus Duisburg. Die Polizei fahndete öffentlich nach der Mutter des Kindes. Mit Spürhunden wurden die Standorte von Altkleider-Containern in Duisburg untersucht. Wenige Tage später gerät eine 35-Jährige unter Tatverdacht. In ihrer Wohnung wurde ein weiterer toter Säugling gefunden.
3. Dezember 2018: Ein Feuer hat eine Essensausgabe der Duisburger Tafel komplett zerstört. Das aus mehreren Containern bestehende Gebäude war durch den Brand in sich zusammengefallen. Verletzt wurde niemand.
3. Dezember 2018: In Sankt Augustin ist eine 17-Jährige aus Rheinland-Pfalz getötet worden. Ihre Leiche wurde am Abend des 2. Dezember im Zimmer eines 19-Jährigen in der städtischen Unterkunft für Flüchtlinge und Obdachlose gefunden. Zwei Tage später gesteht der 19-Jährige die Tat.