Hessen Die Ypsilanti-Lüge
Wiesbaden (RPO). Andrea Ypsilanti hat in diesem Jahr in Hessen für politisches Chaos gesorgt. Sie wollte an die hessische Spitze, beinahe um jeden Preis. Doch sie scheiterte, verspielte mit ihrer Lüge das Vertrauen der SPD-Wähler und musste einem neuen Spitzenkandidaten Platz machen.
Anfang Januar sieht es für Andrea Ypsilanti, SPD-Landesvorsitzende und Fraktionschefin, noch gut aus: Bei der Landtagswahl am 27. Januar verbessern sich die Sozialdemokraten sprunghaft und erreichen 36,7 Prozent der Stimmen. Ein Erfolg. Denn die CDU, die zuvor die absolute Mehrheit hatte, muss herbe Verluste hinnehmen: Sie verliert 14 Sitze und kommt — genau wie die SPD — auf 42 Sitze. Grund genug für die SPD, das Ergebnis zu feiern.
Schwierige Regierungsbildung
Wahlversprechen gebrochen
Vor allem der linke Flügel der Hessen-SPD will auf keinen Fall mit dem CDU-Ministerpräsidenten Roland Koch zusammenarbeiten. Andrea Ypsilanti verzichtet darauf, innerparteiliche Gegner einzubinden. Sie wartet auch nicht ab, bis sich die CDU zu einer möglichen Koalition äußert.
Dagmar Metzger
Linksruck auf Parteitagen
Am 24. Oktober steht der rot-grüne Koalitionsvertrag. Wieder ist es Jürgen Walter, der für Misstöne sorgt. Er lehnt den Vertrag, für den 95 Prozent der Sozialdemokraten stimmen ab und will plötzlich keinen Posten im Kabinett mehr haben.
Vier Rebellen und der Handy-Skandal
Doch damit nicht genug: Anfang Dezember wird bekannt, dass die SPD-Abgeordnete ihre Zustimmung zu Ypsilanti per Handy-Foto dokumentieren sollten. Ein grober Verstoß gegen den Grundsatz der geheimen und freien Wahl.
Neuwahlen
Am 8. November hat die hessische SPD einen neuen, bis dahin beinahe völlig unbekannten Spitzenkandidaten für die Wahl: Thorsten Schäfer-Gümbel. Neuwahlen sind für den 18. Januar 2009 vorgesehen. Umfragen zufolge ist die SPD massiv hinter die CDU zurückgefallen. Die Konsequenz der Ypsilanti-Lüge.