TV-Bilder sorgen für Empörung über Königin Elizabeth Jagd: Queen dreht Fasan Hals um

London (dpa). Elizabeth II. (74), britische Königin, macht in ihrem Inselreich als "Killer-Queen" Schlagzeilen. Der "Sunday Mirror" veröffentlichte am Sonntag mehrere Fotos, auf denen die Queen den Angaben zufolge einem angeschossenen Fasan den Hals umdreht. Tierschützer reagierten empört.

Die Szene habe sich am Samstag bei der Jagd auf dem königlichen Anwesen Sandringham abgespielt, berichtete die Zeitung. Die Queen habe den verletzten Vogel einem ihrer Labrador-Hunde aus dem Maul genommen und ihn dann mit fachmännischem Griff "abgemurkst". Um beide Hände frei zu haben, klemmte sie sich ihren Wanderstab so lange unter den Arm. "Es war ganz offenkundig nicht das erste Mal, dass sie einem Fasan den Hals umdrehte", sagte ein Augenzeuge. Während der Jagdsaison würden auf Sandringham jeden Tag etwa 200 Fasane geschossen.

Die "Liga gegen grausamen Sport" warf dem Staatsoberhaupt am Sonntag "Grausamkeit" vor. "Man muss das moralische Urteilsvermögen der Queen in Zweifel ziehen, wenn man sieht, wie es ihr Spaß macht, unschuldige Kreaturen zu töten", sagte Sprecher Steve Rackett. Penny Little, Sprecherin der Organisation "Schützt unsere Wildtiere", kritisierte: "Die königliche Familie genießt unglaubliche Privilegien, und ich denke, es ist tragisch, dass sie mit ihrer Zeit nichts Besseres anzufangen weiß, als Fasane zu töten."

Doch Ingrid Seward, die Chefredakteurin des Royal-Magazins "Majesty", verteidigte die Königin: "Manchmal, wenn jemand kein so guter Schütze ist, wird der Vogel nicht mit dem ersten Schuss getötet. In dieser Situation hat sie das einzig Humane getan - und ihm den Hals umgedreht." Manchmal werde der Fasan in so einem Fall auch mit einem Stein erschlagen. "Aber ihm den Hals umzudrehen, ist die effektivste Methode."

Die Jagdleidenschaft der Royals ist schon öfters auf Widerstand gestoßen. So nahm Prinz Charles vor einigen Monaten seine beiden Söhne William und Harry mit auf die Fuchsjagd, obwohl die Labour-Regierung von Tony Blair ein gesetzliches Verbot dieses "Blutsports" vorbereitet. Das Vorgehen von Charles wurde denn auch als offener Affront gegen den Premierminister gewertet. Das Verhältnis zwischen Blair und dem Thronfolger soll eisig sein.

(RPO Archiv)
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