"Aktion Schnecke" Italienische Laster legen Verkehr lahm

Mailand/Rom (dpa). Italienische Transportunternehmen haben am Samstag in einer Protestaktion den Verkehr um Mailand lahm gelegt. Etwa 300 Lastwagen fuhren im Schneckentempo auf der Stadtautobahn und provozierten mehrere Kilometer lange Staus. Das staatliche Fernsehen berichtete, weitere Aktionen sollten folgen.

Insgesamt planten die Spediteure, ihre "Aktion Schnecke" in den kommenden Tagen und Wochen auf über 60 Städte des Landes auszudehnen. Die Transportunternehmen protestieren damit gegen die ihrer Meinung nach zu hohen Steuern in ihrem Gewerbe. Wenn sich die Regierung bei den anstehenden Verhandlungen nicht bewege, werde es in der nächsten Woche eine "nationale Verkehrblockade" geben.

Zudem drohen die Tankstellenbesitzer mit einer Streikwelle. Nach dem erneuten Scheitern der Verhandlungen mit der Regierung planen sie einen ersten Ausstand für nächste Woche. Von Dienstagabend bis Freitagmorgen sollen die Zapfsäulen "trocken" bleiben. Betroffen seien auch Selbstbedienungs-Tankstellen sowie Tankstellen an den Autobahnen. Zwei weitere Aktionen dieser Art seien bis Ende Mai vorgesehen.

Erst im November traten die italienischen Tankwarte in einen Ausstand getreten, brachen ihn aber schon nach 24 Stunden ab, weil die Regierung Krisengespräche zugesagt hatte. Hintergrund der Proteste sind Pläne der Regierung, den Markt zu liberalisieren. Die Tankstellenbesitzer fürchten, mehr Konkurrenz würde die Benzinpreise drücken.

(RPO Archiv)
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