Überdosis Insulin Italiener hilft herzkranken Freund in den Tod

Viareggio (dpa). Ein 27-jähriger Italiener hat seinem herzkranken Jugendfreund mit einer Überdosis Insulin in den Tod geholfen. Der Schwerkranke habe ihn um die Sterbehilfe gebeten, weil er fürchtete, durch seine Krankheit zu einem Invaliden zu werden. Wie das staatliche Fernsehen am Dienstag berichtete, haben die Eltern des Toten die Tat des Freundes bereits vergeben. "Es war ein Akt der Liebe", sagte die Mutter des Herzkranken.

Dagegen sprach die Staatsanwaltschaft von einem möglichen Fall von Euthanasie. Sie ermittelt wegen des Verdachts auf "Totschlag mit Einverständnis". Darauf droht eine Haftstrafe bis zu 16 Jahren. Der Fall ereignete sich in der vergangenen Woche in der Toskana. Die beiden jungen Leute aus der Hafenstadt Viareggio, die sich seit ihrer Schulzeit kennen, hatten einen letzten gemeinsamen Ausflug aufs Land unternommen.

Dort habe der Kranke auf seinen eigenen Wunsch die tödliche Injektion erhalten. Das 26 Jahre alte Opfer habe nicht zuletzt vor einer bevorstehenden riskanten Herzoperation große Angst gehabt. Später habe der Täter sich bei der Polizei und den Eltern gemeldet und alles erzählt. "Wir haben ihm (dem Freund) schon vergeben", meinte der Vater des Toten.

(RPO Archiv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort