Fahnder von Videos mit Mord- und Folterszenen entsetzt Internationaler Kinderporno-Ring aufgedeckt

Rom (dpa). Die italienischen und russischen Behörden sind einem internationalem Kinderporno-Ring auf der Spur, der per Internet "Bilder von Gewalt, Folter und Mord" verbreitet hat. Einige der Opfer seien weniger als ein Jahr alt. Die Filme seien an Kunden in Deutschland, den USA sowie Italien und Russland verkauft worden, berichtete das staatliche italienische Fernsehen am Mittwoch. Für besonders grauenhafte Folterszenen seien Preise bis zu 6 000 US- Dollar (gut 13 200 Mark) gefordert worden.

Die Behörden nahmen den Angaben zufolge bisher elf Männer fest, darunter drei Russen in Moskau. Selbst Fahnder zeigten sich von der Grausamkeit der Bilder bestürzt. Unter anderen sei ein erhängtes junges Mädchen zu sehen. Andere Filme zeigten Vergewaltigungsszenen. "Die Ermittlungen hinterlassen selbst bei den Fahndern ein Gefühl der Verzweiflung", sagte ein italienischer Beamter. "Man möchte am liebsten seinen Beruf aufgeben, die Augen schließen und das Leiden vergessen."

Mutmaßlicher Chef der Bande sei ein 31-jähriger russischer Geschäftsmann aus Murmansk, verlautete in Rom. Acht Italiener seien in mehreren italienischen Städten festgenommen worden, unter anderem in Neapel, Rom und Turin. Insgesamt liefen über 1 600 Ermittlungen. Es habe über 600 Durchsuchungen in Italien und Russland gegeben. Italienische Fahnder schätzen die Einnahmen der Bande auf insgesamt mehrere hundert Millionen US-Dollar.

(RPO Archiv)
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